China präsentiert den 600-km/h Superzug – innovative Technologie mit deutschen Einflüssen

Estimated read time 4 min read

China präsentiert den 600-km/h Superzug – innovative Technologie mit deutschen Einflüssen

Bei der jüngsten Eisenbahnausstellung in Peking hat China einen beeindruckenden Prototyp einer Magnetschwebebahn vorgestellt, die in Zukunft die großen Metropolen des Landes verbindet. Dieses bemerkenswerte Prestigeprojekt unterstreicht nicht nur technologische Fortschritte, sondern wirft auch wirtschaftspolitische Fragen auf und erzählt eine faszinierende deutsch-chinesische Geschichte: CF600.

Der schnelle CF600: Chinas neue Magnetschwebebahn

Mit einer geplanten Höchstgeschwindigkeit von 600 km/h könnte der neue Magnetschwebezug der China Railway Rolling Stock Corporation (CRRC) das schnellste fortbewegungsmittel im Land werden. Noch auf der 17. Modern Railways-Ausstellung wurde nicht nur das futuristisch designte Fahrzeug mit seinem aerodynamischen Profil vorgestellt, sondern auch seine ambitionierten Pläne. Die Strecke zwischen Peking und Shanghai von etwa 1200 Kilometern könnte mit dem CF600 in nur zweieinhalb bis drei Stunden zurückgelegt werden – ein enormer Fortschritt im Vergleich zu den rund 5,5 Stunden, die der aktuelle Hochgeschwindigkeitszug braucht.

Wurzeln bei der deutschen Technik: Der CF600 als Erbe des Transrapids

Die Maglev-Technologie, die der Magnetschwebebahn zugrunde liegt, ist nicht neu und stammt ursprünglich aus Deutschland. Der Transrapid wurde von Unternehmen wie ThyssenKrupp und Siemens entwickelt, hat aber in Deutschland nie kommerzielle Anwendung gefunden. Schon 2004 nahm die erste Magnetschwebebahn in Shanghai mit Geschwindigkeiten von bis zu 430 km/h, ebenfalls auf Basis deutscher Technik, ihren Betrieb auf. Die neueste Generation, die jetzt vorgestellt wurde, ist das Resultat kontinuierlicher Verbesserungen, wobei deutsche Ingenieure weiterhin eine Rolle spielen, wie Asia Times und andere Quellen berichten.

Auf Anfrage bestätigte Thyssenkrupp, dass eine akademische Partnerschaft mit der Universität Stuttgart und CRRC weiterhin besteht, welche sich auf wissenschaftlichen Austausch und Forschung konzentriert. Allerdings wird keine direkte Beteiligung am Bau oder der Fertigung angegeben. Trotzdem ist der technologische Ursprung und die internationale Kooperation von großer Bedeutung.

Optimierung des Transports: Geschwindigkeit zwischen Schiene und Flugzeug

Shao Nan, Hauptingenieur bei CRRC Changchun Railway Vehicles, hebt hervor, wie wichtig diese neue Technologie ist: „Die supraleitende Magnetschwebebahn ergänzt unser bestehendes Netzwerk und schließt die Geschwindigkeitslücke, die zwischen Hochgeschwindigkeitszügen und dem Flugverkehr besteht, behaupte ich.“ China plant, diese Bahn zum Beispiel auf Strecken einzusetzen, auf denen die Luftverkehrsbranche derzeit dominiert.

Maglev – die Technologie der Zukunft

Einblick in die Magnetschwebetechnologie

„Maglev“ steht für „magnetic levitation“ und beschreibt ein System, bei dem Züge mithilfe starker Magnetfelder völlig kontaktlos über Gleise schweben. Dank dieser Technik können Maglev-Züge laut Wikipedia extrem hohe Geschwindigkeiten erreichen, fahren dabei vibrationsarm und verursachen weniger Verschleiß als traditionelle Systeme.

Die Funktionsweise des Superzugs wird so beschrieben: Unter 150 km/h rollt der Zug auf Gummirädern. Bei höheren Geschwindigkeiten setzen Magnetfelder ein, die ihn anheben und die Gummiräder einklappen. Dies soll nicht nur Energie sparen, sondern auch den Komfort für die Reisenden deutlich erhöhen.

China und Japan im Wettlauf um Geschwindigkeit

Mit dieser neuen Magnetschwebebahn möchte China nicht nur die Kluft zwischen herkömmlichen Hochgeschwindigkeitszügen und dem Flugverkehr überbrücken. Es ist auch ein Zeichen für technologische Überlegenheit gegenüber Europa. In Japan hält zurzeit das Modell L0 den Geschwindigkeitsrekord von 603 km/h; im regulären Einsatz fährt es bis zu 500 km/h. Chinas Ziel ist es, in Sachen Geschwindigkeit nicht nur Schritt zu halten, sondern neue Standards zu setzen.

Die China Railway Rolling Stock Corporation (CRRC) hat auf einer Eisenbahnmesse in Shanghai den Prototyp einer Magnetschwebebahn vorgestellt.
Der Prototyp der Magnetschwebebahn wurde von der China Railway Rolling Stock Corporation (CRRC) auf einer Eisenbahnausstellung in Shanghai präsentiert.

Berichte aus China unterstreichen, dass die Magnetschwebebahn besonders auf langen Distanzen überlegen ist, kürzere Strecken hingegen schmälern die Effizienz durch häufiges Anfahren und Bremsen. Das langfristige Ziel dieser Technologie könnte jedoch die Realisierung von Geschwindigkeiten über 800 km/h gemäß Forschung und Wissen sein.

Vorteile der Magnetschwebebahn:

  • Höhere Effizienz auf langen Strecken
  • Erhöhte Sicherheit durch berührungslose Technik
  • Energierend während langer Reisen
  • Umweltfreundlicherer Transport: Geringere Lärmemissionen, weniger Energieverbrauch
  • Modernste Kontroll- und Überwachungssysteme
  • Höherer Komfort im Fahrbetrieb mit nahezu vibrationsfreier Fahrt und modernem Innendesign

Ökonomische Impulse durch die Magnetschwebebahn – mit Hürden

Das Magnetschwebebahn-Projekt markiert einen bedeutenden technologischen Fortschritt, der Chinas Stellung als weltweite Innovationsnation festigen kann. Die neuen Hochgeschwindigkeitsstrecken könnten den Verkehr zwischen den wichtigen Metropolen verbessern, was auch einen positiven Einfluss auf den Tourismus und die regionale Entwicklung haben würde. Dennoch gibt es Herausforderungen: Die Bau- und Betriebskosten sind hoch und die Fahrpreise werden wahrscheinlich über denen der bisherigen Hochgeschwindigkeitszüge erscheinen.

Experten betonen, dass es noch lange dauern könnte, bis der Magnetschwebezug von CRRC für den kommerziellen Einsatz fertig ist. Die größte Herausforderung ist nicht allein die Technik, sondern die zurzeit vergleichsweise niedrige Nachfrage: Nur wenige Strecken des riesigen chinesischen Hochgeschwindigkeitsnetzes sind ökonomisch sinnvoll für den Betrieb der kostspieligen Magnetschwebebahn.(PF)

Related Posts: