Weshalb das für euch interessant ist: Thyssenkrupp hat einen bedeutenden milliardenschweren Auftrag an Mitsubishi Heavy Industries verloren. Letztere verkaufen gleich elf Tarnkappenschiffe an Australien, das berichtet das Handelsblatt.
- Australien plant, seine Marineflotte zu verdoppeln, was zu einem erbitterten Wettbewerb um diesen riesigen Auftrag führte. Thyssenkrupp Marine Systems war sehr um diesen Deal bemüht und setzte auf ihr Meko-A200-Modell.
- Selbst das Angebot von Thyssenkrupp war laut Berichten 20 Prozent günstiger als das japanische und erforderte weniger Personal, während die Feuerkraft größer war.
- Dieser gescheiterte Deal ist ein weiterer Rückschlag für Thyssenkrupp, das hoffte, durch dieses Milliardenprojekt neue Exportchancen zu eröffnen.
- Trotzdem bleibt TKMS stabil, da die Kieler Werft mit diversen Aufträgen beschäftigt ist, vor allem durch laufende U-Boot-Projekte für Deutschland, die Niederlande und Norwegen.
Die Hintergründe der Entscheidung: Nach Angaben von Verteidigungsminister Marles hat Australien neben den technischen Differenzen auch geopolitische Aspekte beachtet.
- Australien und Japan rücken politisch näher zusammen, um dem militärischen Aufrüsten Chinas entgegenzuwirken.
- Ein gemeinsames Schiff ermöglicht beiden Ländern den Zugang zu Wartungseinrichtungen und erhöht die Betriebseffizienz.
- Für Japan stellt dieser Auftrag den größten Rüstungsexport nach dem Zweiten Weltkrieg dar, nachdem das Land sich lange Zeit in diesem Bereich zurückgehalten hatte.
- Die Aktie von Mitsubishi Heavy Industries stieg nach der Bekanntgabe des Auftrags um 6 Prozent.
