Häusliche Hobbys: Stricken und Backen für die Seele

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Häusliche Hobbys: Stricken und Backen für die Seele

Wie viele von uns haben schon von der Weisheit unserer Großmütter gehört? Zahlreiche Studien bestätigen nun, dass sie recht hatten: Tätigkeiten wie Stricken und Backen helfen, Stress abzubauen und Ruhe zu finden.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Über die Jugend wurde schon in alten Zivilisationen wie Ägypten und Babylon diskutiert, und auch heute ist die Klage über die heutige Generation bis in den Bundestag spürbar. Beschwerdegrund? Die vermeintlich respektlose Haltung der Jugend gegenüber arbeitenden Älteren und deren Werten.

Doch erstaunlicherweise zeigen viele junge Leute heute durchaus Respekt – und zwar auf ihre eigene Art. Indem sie sich hauseigenen Hobbys widmen, die konventionell eher mit der älteren Generation in Verbindung gebracht werden. Sie stricken beispielsweise eigene Pullover, beobachten Vögel und backen leckeres Sauerteigbrot. Diese „Grandma-Hobbys“ beinhalten zahlreiche Aktivitäten, von Gärtnern über Kartenspiel bis Handwerk.

Der psychologische Nutzen von Oma-Hobbys

Manche Psychologen interpretieren diesen Trend als Rückzug aus einer hektischen Welt, als Bewältigungsmechanismus in Krisenzeiten. Diese Hobbys fördern Entschleunigung und Achtsamkeit und bieten eine willkommene Ablenkung vom stressigen Alltag und dem Überfluss an sozialen Medien. Anscheinend greifen viele zum Häkeln, um dem Stress zu entkommen.

Die letzten Jahre haben diesen Eindruck aus Forschungsergebnissen unterstützt. Studien haben gezeigt, dass Aura und Wohlbefinden steigen, wenn Menschen gefiederten Freunden lauschen und sie beobachten. Eine Untersuchung an der Princeton University ergab, dass Gartenarbeit ähnlich wohltuend ist wie Radfahren und Spaziergänge. Auch das britische Journal Perspectives in Public Health erwähnte die positiven Effekte des Häkelns für Menschen, die mit gesundheitlichen oder persönlichen Herausforderungen kämpfen.

Eine aktuelle Untersuchung der Drexel-Universität in Philadelphia geht sogar noch einen Schritt weiter und zeigt, dass Handarbeiten nicht nur entspannen, sondern auch kulturellen Wert haben. Die Probanden wählten alte Handarbeitsformen wie Stricken oder Weben, sowie während einer zweiten Sitzung Rätsel. Nach den Sitzungen um traditionelle Hobbys berichteten Teilnehmer von einem gestiegenen Wohlbefinden im Vergleich zu Puzzlearbeiten, wobei das Gefühl der Angst bei ihnen ebenfalls abnahm. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass es durchaus wirkt, wenn man sich für ein „Oma-Hobby“ entschieden hat, das Traditionen fordert. Ein spannender Trend im Umgang mit Generationenkonflikten!

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