Biergenuss ab 60: Wie viel verträgt die Leber?
Ein erfrischendes Bier ist für viele ein fester Bestandteil ihres Alltags. Doch im Alter von 60 Jahren und älter verändert sich unser Körper, was Konsequenzen für die Leber haben kann.
Mit dem zunehmenden Alter nimmt die Fähigkeit der Leber, Alkohol abzubauen, merklich ab. Gleichzeitig erhöht sich das Risiko schwerwiegender Erkrankungen wie Leberschäden, Bluthochdruck, Diabetes und bestimmte Krebsarten. Umso wichtiger ist es, die eigenen Trinkgewohnheiten im Blick zu haben. Experten empfehlen einen moderaten Konsum, und dieser Artikel hilft zu verstehen, wo die Grenzen liegen.
Die Veränderungen der Leber ab 60 Jahren
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Im Alter arbeitet die Leber langsamer und effektiver, teils aufgrund eines verlangsamten Stoffwechsels und abnehmenden Wasseranteils im Körper. Zusätzlich nimmt der Fettanteil im Körper zu, was dazu führt, dass Alkohol länger im Blut bleibt und intensiver wirkt. Da viele ältere Menschen zudem regelmäßig Medikamente einnehmen, kann das die Leber zusätzlich belasten oder sogar mit Alkohol problematische Wechselwirkungen verursachen.
Die alternde Leber ist sensibler gegenüber schädlichen Einflussfaktoren geworden. Schon kleine Mengen Alkohol können langfristige Schäden verursachen, insbesondere bei täglichem Genuss. Das kann zu ernsthaften Problemen wie Fettleber, einer schädlichen Leberentzündung oder im schlimmsten Fall zu Leberzirrhose führen.
Was ist ein moderater Bierkonsum?
Ältere Menschen sollten laut Experten ihren Alkoholkonsum deutlich reduzieren. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen empfiehlt gesunden Männern eine maximale Aufnahme von 20 Gramm reinem Alkohol pro Tag und für Frauen 10 Gramm. Das entspricht bei Männern etwa 0,5 Litern Bier und bei Frauen etwa 0,25 Litern. Allerdings gelten diese Richtlinien nur, wenn mindestens zwei Tage pro Woche alkoholfrei bleiben.
Ein weiterer wichtiger Punkt: Je seltener, desto besser. Auch wenn der Genuss nur in kleinen Mengen erfolgt, kann täglicher Alkoholkonsum der Leber auf lange Sicht schaden. Besonders gefährlich ist es, wenn das regelmäßige „Feierabendbier“ zur Gewohnheit wird.
- Alkohol:Einblick in die Auswirkungen des täglichen Konsums von fünf Bieren.
Alkohol im Alter: Vorsicht ist geboten
Menschen, die bereits an Leberproblemen, Diabetes, Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, sollten ganz auf Alkohol verzichten. Zudem ist es ratsam, vor einer alkoholischen Einnahme mit einem Arzt zu sprechen, besonders wenn regelmäßig Medikamente eingenommen werden.
Bei Frauen sollte besonders achtsam sein, da ihr Körper Alkohol langsamer abbaut als bei Männern. Schon sehr geringe Mengen Alkohol können erheblichen Schaden anrichten.
Zusammenfassung
Ein Bier in netter Gesellschaft ist auch nach 60 nicht tabu, solange man auf die Menge schaut und die Gesundheit berücksichtigt. Wer oft Alkohol konsumiert, sollte die Signale der Leber ernst nehmen und bei Unsicherheiten stets einen Arzt konsultieren. Das Motto sollte lauten: Besser genießen, statt heimlich schaden.
Quellenangaben:
- who.int: „No level of alcohol consumption is safe for our health“ (Englisch)
- pmc.ncbi.nlm.nih.gov: „Moderate Consumption of Beer and Its Effects on Cardiovascular and Metabolic Health: An Updated Review of Recent Scientific Evidence“ (Englisch)
- helios-gesundheit.de: „Wie gesund ist Bier?“
- kenn-dein-limit.de: „Medikamente und Alkohol“
