Franziska van Almsick, die als Schwimmikone gefeiert wurde, hatte nicht nur Erfolge, sondern auch mit dem einen oder anderen Rückschlag zu kämpfen. In einem aktuellen Interview schildert die ehemalige Schwimmerin, wie eine Essstörung in ihr Leben tritt und bis heute eine Herausforderung darstellt.
Die Schwimmlegende Franziska van Almsick hat endlich Klartext über ihre Essstörung geredet. „Eigentlich ist es so, dass ich in stressigen Situationen dazu neige, mein Essverhalten zu überdenken oder weniger zu essen”, verriet die 47-Jährige der Zeitschrift Gala. „Das begann, als ich das Gefühl hatte, die Kontrolle über mein Leben verloren zu haben.”
Boulevardpresse: Ein verletzender Spitzname
Bereits mit nur 14 Jahren erntete Van Almsick Ruhm, als sie bei den Olympischen Spielen 1992 mit einer Silbermedaille über 200 Meter Freistil glänzte – der erste von insgesamt zehn Medaillen. Sie zählt somit zu den ersten weiblichen Vorbildern in der Zeit nach der Wiedervereinigung. Ihre aktive Karriere beendete sie mit 26. Mittlerweile wohnt sie mit ihrem Partner und ihren zwei Söhnen in Heidelberg.
Nach einem weniger erfolgreichen Wettkampf wurde sie 2000 von den Boulevardmedien mit einem despektierlichen Spitznamen bedacht, was einen tiefen Schnitt in ihrer Seele hinterließ, eine Form von Bodyshaming, die nicht zu unterschätzen ist.
„Heute habe ich die Störung quasi als frühes Warnsignal verstanden”, sagt sie weiter. „Wenn ich merke, dass mein Essverhalten aus dem Ruder läuft, mache ich eine Pause und stelle myself wieder in den Fokus.” Zudem versucht sie, „dem Ganzen einen positiven Aspekt abzugewinnen” und suchen nach Wegen, besser um sich zu kümmern.
Für diejenigen, die mehr über ihr Leben erfahren wollen: Am 21. September strahlt die ARD eine dreiteilige Dokumentation mit dem Titel Being Franziska van Almsick aus, die ab dem 4. September auch in der Mediathek zur Verfügung stehen wird.
