Richard Lutz muss als Bahnchef gehen – Verkehrsminister zieht Konsequenzen

Estimated read time 2 min read

Es ist offiziell: Richard Lutz verliert seinen Posten als Bahnchef. Verkehrsminister Patrick Schnieder hat entschieden, dass der Vorsitzende der Deutschen Bahn gehen muss. Diese Entscheidung wurde am Donnerstag aus Regierungsquellen bekannt, weitere Details sollen am Nachmittag folgen.

Der Abschied des Bahnchefs

Nach acht Jahren in der Führungsetage war es für Lutz schließlich vorbei. Schon lange zeigten sich immer mehr Hinweise, dass seine Zeit an der Spitze der Deutschen Bahn zu Ende ging. Sein Vorgänger, Volker Wissing, hatte ein gewisses Vertrauen in seine Fähigkeiten, doch Schnieder zeigt sich von Anfang an kritischer.

Obwohl Lutz stets beteuert hat, dass er bis Ende des Jahres die finances wieder gerade biegen wolle, blieb ein echter Plan aus, wie genau das geschehen sollte. Außerdem wurden in den letzten Monaten mehrere Vorfälle bekannt, die zwischen Schnieder und Lutz für Unruhe sorgten.

Zuerst versuchte das Unternehmen, eiige Führungspositionen in einer Tochtergesellschaft heimlich zu besetzen, was Schnieder nicht akzeptierte. Dann kündigte Lutz an, dass trotz nie dagewesener Billionen-Investitionen eine Finanzlücke von 17 Milliarden Euro bis 2029 klaffen würde, was Schnieder stark anzweifelte.

Zu all dem kam, dass Schnieder auch seine Teilnahme an Feierlichkeiten für die Instandsetzung der Strecke Hamburg – Berlin absagte. Diese Events sind normalerweise gemacht, um die Pläne des Unternehmens zu promoten und zeigen, dass der Verkehrsminister mit einem solchen Verhalten die Botschaft von Einheit und Fortschritt nicht unterstützen wollte.

Ein Zahlenmensch

Richard Lutz arbeitet seit 1994 für die Deutsche Bahn und stammt aus einer echten Bahnerfamilie. Seinen Auftakt machte er als Controller und galt immer als Zahlenliebhaber. Aber mit den Ergebnissen ist ihm wohl zuletzt nicht wohl gewesen.

Sein Weg zur Chefposition war eher untypisch: Nach dem plötzlichen Rücktritt seines Vorgängers Rüdiger Grube im Jahr 2017 wurde Lutz kommissarisch eingesetzt. Der damalige Verkehrsministergebnisse, Alexander Dobrindt, entschied sich bald darauf, Lutz im Amt zu belassen. Seitdem hat alles gewechselt – Minister und Vorstandsmitglieder, nur Lutz blieb stets an der Spitze.

Mehr dazu bald auf SZ.de

Related Posts: