Der Fahrgastverband Pro Bahn hat klare Vorstellungen davon, wer der zukünftige Bahnchef oder die zukünftige Bahnchefin sein sollte. Laut Lukas Iffländer, dem Bundesvorsitzenden des Verbands, müsse diese Person aus dem Verkehrssektor kommen und das deutsche Eisenbahn-System gut kennen. Außerdem sagt er: „Es kann nicht jemand sein, der schon ewig im Bahn-Konzern sitzt.“
Eine konkrete Empfehlung hat Iffländer auch gleich parat: Anna-Theresa Korbutt, die aktuell Geschäftsführerin des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) ist, wird als ideale Nachfolgerin von Richard Lutz gehandelt. Er hebt hervor, dass Korbutt schon oft deutliche Ansichten vertreten hat, etwa in der Diskussion um die Finanzierung des Deutschlandtickets, was ihr möglicherweise helfen könnte, Unpopularität zu например – gewinnen, aber gleichzeitig frischen Wind ins Unternehmen zu bringen.
Strukturen aufbrechen: Iffländer fordert Veränderung
Für Iffländer ist es entscheidend, dass die neue leitende Person ein starkes Team um sich versammelt. Nur so könne man die „verkrusteten Strukturen“ im Konzern aufbrechen, die oftmals innovative Ansätze behindern oder zum Scheitern bringen. Er warnt: „Ein bloßer Wechsel an der Spitze wird wenig bewirken.“ Es braucht wirklich engagierte Leute, die dafür sorgen, dass jene, die produktive Änderungen bremsen, an Einfluss verlieren. Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, eine interne Lösung zu finden, so Iffländer.
Verkehrsminister soll bis zum 22. September Klarheit schaffen
Am Donnerstag hat der Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) erklärt, dass der Vertrag von Richard Lutz vorzeitig beendet wird. Dieser wird bis zur Einigung über seine Nachfolge im Amt bleiben. Schnieder möchte die Sache im Idealfall bis zum 22. September klären und hat für diesen Tag sogar eine neue Strategie für das angeschlagene deutsche Bahnsystem angekündigt.
Iffländer unterstützt die Entscheidung, Lutz vorzeitig abzusetzen. Er sieht dies als notwendiges Zeichen, um mit den bisherigen Praktiken zu brechen. Doch er bleibt realistisch: „An der aktuellen finanziellen und betrieblichen Krise wird sich so schnell wenig ändern.“
