Die immer wiederkehrende Frage steht erneut im Raum: Wer wird die Nachfolge von Bahnchef Richard Lutz antreten? Der Fahrgastverband Pro Bahn hat klare Vorstellungen und nennt die künftige Perspektive der Branche entscheidend.
Die Personen, die an der Spitze der Bahn sitzen werden, sollten möglichst frische Ideen aus dem Verkehrssektor mitbringen. Das ist ein wichtiges Anliegen des Bundesvorsitzenden Lukas Iffländer. Er äußerte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur den Wunsch nach einer Nachfolgerin, die nicht als „eingefleischtes“ Insider-Personal des Unternehmens gilt.
Anna-Theresa Korbutt als Favoritin
Iffländer denkt da beispielsweise an Anna-Theresa Korbutt, die Geschäftsführerin des Hamburger Verkehrsverbunds HVV. Sie sei bekannt dafür, klare Haltung zu zeigen, wie zum Beispiel in der Debatte um die Finanzierung des Deutschlandtickets, was ihr in der Vergangenheit viel Respekt gebracht hat.
Korbutts enthousiasmierte Antwort
Auf LinkedIn hat Korbutt sich bereits für das Vertrauen bedankt. Sie betont die große Bedeutung der Deutschen Bahn und sieht hervorragende Perspektiven für das Unternehmen. „Rund 7 Millionen Kund*innen verlassen sich täglich auf die Bahn, und die Mitarbeiter leisten unter teils schwierigen Umständen großartige Arbeit,“ schrieb sie in ihrer ersten Stellungnahme zu dem Thema.
Strukturen aufbrechen für innovative Ansätze
Iffländer fügt hinzu, dass es entscheidend sei, ein engagiertes Team um die neue Leitung zu versammeln. Nur so könne man die verkrusteten Firmenstrukturen aufbrechen, wo Innovation oft blockiert wird. Er warnt: „Wenn sich nur an der Spitze etwas ändert, wird es kaum Veränderung bringen. Wir brauchen Schlüsselelemente, die klare Aufräumarbeiten im Unternehmen übernehmen und nicht zulassen, dass ineffektiv Blockierte weiterhin an ihren Positionen festhalten.“ Doch durchaus behält sich Iffländer auch die Möglichkeit eines internen Nachfolgers vor.
Verkehrsminister setzt Frist für Entscheidung
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder hat am Donnerstag angekündigt, dass der Vertrag mit Richard Lutz vorzeitig beendet wird. Lutz bleibt zum Übergang im Amt, bis eine Entscheidung über seine Nachfolge getroffen ist. Schnieder hofft, bis zum 22. September eine neue Strategie für die Deutsche Bahn präsentieren zu können, um die bestehenden Herausforderungen anzugehen.
Iffländer unterstützt Schnieders Entscheidungen und sieht dies als notwendiges Zeichen für einen notwendigen Wandel. Dennoch macht er klar, dass ein leichter Personalkarussell wenig Einfluss auf die bestehenden operationalen und finanziellen Herausforderungen der Bahn haben wird.
