Der ehemalige Befehlshaber der US-Streitkräfte in Europa ist überzeugt: Putin wird die Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach einem Friedensabkommen auf die Probe stellen.
Nach Meinung von Ben Hodges braucht die Ukraine Tausende europäische Soldaten, um sich effektiv vor künftigen Angriffen Russlands zu wappnen, insbesondere nach einem potenziellen Friedensschluss. Er betont, dass sich die Europäer zusammen mit den USA darauf konzentrieren müssen, robustere Sicherheitsgarantien zu schaffen, die echten Druck auf Moskau ausüben.
„Wenn wir nicht viele tausend europäische Soldaten mit klaren Einsätzen und Fähigkeiten, die Russland respektiert, vor Ort haben, dann sind diese Garantien nichts weiter als leere Worte“, so Hodges in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Hodges ist überzeugt, dass Russland wissen muss, dass diese Soldaten verteidigen würden, falls sie von russischen Raketen oder Drohnen herausgefordert würden.
Hodges warnt: Putin wird testen, was die Garantiere wirklich wert sind
Nach einem Ukraine-Gipfel in Washington diese Woche wird in Deutschland und der EU intensiv über mögliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach einem vereinbarten Frieden diskutiert. Damit soll verhindert werden, dass das Land in Zukunft erneut Opfer eines Angriffs wird.
„Ich bin mir sicher, dass Moskau die Zusagen auf die Probe stellen wird“, fügt Hodges hinzu. „Eine wirkliche Abschreckung für Putin kann nur die Präsenz westlicher Soldaten bieten, ausgestattet mit Luftabwehrsystemen, Langstreckenwaffen und Artillerie. Diese müssten in die ukrainischen Verteidigungsstrukturen integriert werden, unterstützt durch strenge Einsatzregeln.“
Hodges hat jedoch auch Bedenken bezüglich der Ernsthaftigkeit der USA bei der Umsetzung dieser Sicherheitsgarantien. „In den letzten sechs Monaten haben wir viele Versprechen von Präsident Trump gehört, aber nur wenige wurden wirklich umgesetzt“, erklärt er. Er bezweifelt daher, dass die USA tatsächlich bereit sind, zur Sicherheit der Ukraine beizutragen. Am Dienstag betonte Trump, dass keine US-Truppen zur Friedenssicherung in die Ukraine geschickt werden.
