Der Präsident der US-Notenbank, Jerome Powell, hat kürzlich durch die Blume angedeutet, dass es im September zu einer Zinssenkung kommen könnte. Er erklärte das mit wachsenden Risiken auf dem Arbeitsmarkt. Bei einem Event in Jackson Hole, Wyoming, meinte Powell, dass sich das „Risikoprofil“ verändert hätte, laut Bloomberg.
Die Arbeitslosenquote ist mit 4,2 Prozent zwar historisch niedrig, doch Powell stellte klar, dass das kein gewöhnliches Gleichgewicht ist. „Es gibt eine merkliche Abschwächung sowohl im Angebot als auch in der Nachfrage nach Arbeitsplätzen“, so seine Einschätzung. Seit Amtsbeginn im November 2024 drängt Trump seinen Zinsovala auf höhere Zinsschritte und hat Powell schon mal als „großen Verlierer“ bezeichnet, weil der bei den Zinssenkungen zu spät reagierte.
Powell hingegen ist der Meinung, dass die Zölle, die Trump eingeführt hat, nicht wirklich zu anhaltend hohen Inflationsraten führen müssen. Er sagte, die Auswirkungen der Zölle auf die Konsumentenpreise seien „jetzt klar zu sehen“, aber es sei vernünftig zu glauben, dass diese Effekte von kurzer Dauer sein könnten.
„Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass die Zölle langfristig höheren Preisdruck erzeugen, was ein Risiko darstellt, das wir bewerten und regulieren müssen“, fügte Powell hinzu. Das heißt, sollte die Inflation zu einem größeren Problem werden, könnte eine Zinssenkung zum falschen Zeitpunkt kommen.
Nach Powells Ankündigung sprangen die US-Aktienmärkte in die Höhe. Der S&P 500, der ein breites Spektrum der amerikanischen Wirtschaft widerspiegelt, stieg um 1,5 Prozent. Auch der Nasdaq 100, der Index für große US-Tech-Unternehmen, stieg am Freitagabend um 1,6 Prozent. Bitcoin war der große Gewinner, der Kurs kletterte um fast 3,4 Prozent auf 116.242 US-Dollar.
Die Anleger hoffen nun, dass die Zentralbank durch ihre Politik das Wachstum ankurbeln wird, da Kredite günstiger werden. Außerdem legten die Staatsanleihen zu, was die Renditen für zweijährige Anleihen um bis zu 12 Basispunkte senkte.
