China lädt Putin, Kim und Lukaschenko zur Militärparade ein

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Peking zeigt mit der Gästeliste, wie es seine politischen Allianzen knüpft.

Für Kim Jong-un, den Diktator Nordkoreas, wird der 3. September ein großes Ereignis! China hat ihn zur Militärparade auf dem Tiananmen-Platz eingeladen, um den 80. Jahrestag der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg zu zelebrieren. Das ist für Kim eine seltene Gelegenheit, wieder einmal öffentlich zu glänzen, denn sein Land ist stark isoliert. Nicht nur weil er seine Bürger vom Rest der Welt abschottet, sondern auch weil viele Staaten seinen Umgang mit der internationalen Gemeinschaft verurteilen. Die Einladung wird als Versuch gewertet, diese Isolation aufzubrechen.

Am Dienstag bestätigte das chinesische Außenministerium, dass insgesamt 26 ausländische Staatschefs zur Parade erwartet werden. Dazu gehören auch umstrittene Führungspersönlichkeiten aus dem Westen wie Russlands Präsident Wladimir Putin, der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko und Irans Präsident Massud Peseschkian.

Darüber hinaus haben sich zwei europäische Staatsoberhäupter angekündigt, die als freundliche Partner Chinas gelten: der Ministerpräsident der Slowakei, Robert Fico, und Serbiens Präsident Aleksandar Vucic. Diese Teilnehmer zeigen einmal mehr, wie Peking sein politisches Netzwerk global ausdehnt.

China lehnt Abrüstungsgespräche ab

Kims Atom- und Raketenprogramm hat in der Vergangenheit dazu geführt, dass sowohl China als auch Russland 2017 Sanktionen gegen Nordkorea im UN-Sicherheitsrat unterstützten. Doch nun wird die Messemit Teilnahme an solch einer Parade mit Peking und Moskau als politische Legitimation angesehen. Wie der Nordkorea-Experte Eric Ballbach von der Stiftung Wissenschaft und Politik erklärt, hat Nordkorea damit sein außenpolitisches Ziel erreicht, ohne sich auf Gespräche über eine Denuklearisierung mit den USA einzulassen.

Die letzte Auslandsreise von Kim Jong-un führte ihn 2023 nach Russland, wo er über mögliche Unterstützung für Nordkorea im Ukrainekrieg sprach. Sein letzter Besuch in China liegt bereits sechs Jahre zurück. Ballbach betont, dass dieser Besuch andeutet, dass Kim nun versucht, die Beziehungen zu Peking zu stärken. Ein Aspekt könnte dabei sein, dass China in Zukunft mehr Tourismus nach Nordkorea zulässt, was bisher durch Peking blockiert ist.

Für die Parade laufen in China umfangreiche Vorbereitungen. Tausende Soldaten trainieren intensiv, um in dieser Gelegenheit neue Kampfjets und Hyperschallwaffen zu präsentieren. Es ist ein klarer Versuch, militärische Stärke zu demonstrieren und Solidität mit Ländern wie Russland zu zeigen.

However, China stellte bereits klar, dass es keine Teilnahme an möglichen atomaren Abrüstungsgesprächen mit Nordkorea beabsichtigt. So wies Peking die US-Forderung zurück, sich mit Russland und China gemeinsam damit auseinanderzusetzen, als „unvernünftig und unrealistisch“. Südkoreas Präsident Lee Jae Myung äußerte kürzlich besorgte Stimmen über zunehmende Instabilität auf der koreanischen Halbinsel.

Xi inszeniert sich als Schlüsselakteur

Was für Kim momentan jedoch wichtiger erscheint, ist die enge Verzahnung mit China und Russland auf politischer und wirtschaftlicher Ebene: China erweist sich als Nordkoreas Haupt-Handelspartner, der rund 70 bis 80 Prozent des Handelsvolumens ausmacht, gefolgt von Russland.

Somit wird der Auftritt in Peking mehr als nur eine Militärparade sein; es ist ein geopolitisches und wirtschaftliches Zeichen der Unterstützung. China zeigt Macht, Kim Jong-un erhält eine Möglichkeit, seine Isolation zu überwinden, und die internationale Öffentlichkeit wird ein sehr komplexes Netzwerk von Allianzen, Loyalitäten und Botschaften zu sehen bekommen, während Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping sich als zentrale Figur inszeniert.

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