Neueste Technologie aus Deutschland: Ukraine rüstet auf gegen Drohnenangriffe

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Die Ukraine erhält neue Technik aus Deutschland: Die erste Charge des Abwehrsystems FC.K ist angekommen!

Aktuell sorgt ein virales Video für Furore – darin ist ein Dorfbewohner nahe der Frontstadt Pokrowsk zu sehen, der eine russische Drohne mit bare Händen stoppt und aus der Luft holt. Solche Aktionen sind im Ukrainekrieg allerdings eher die Ausnahme. In der Regel versuchen die Soldaten, feindliche Drohnen mit Schüssen oder durch elektronische Störungen abzulenken.

Jetzt kommt ein neues System ins Spiel: das FC.K. Vereinfacht gesagt handelt es sich um eine lange Antenne, montiert auf einem gepanzerten Fahrzeug. Entwickelt haben das System die ukrainische Firma First Contact in Zusammenarbeit mit dem deutschen Unternehmen GSMK, das auf Verschlüsselungstechnik spezialisiert ist.

Laut Berichten hat die deutsche Regierung das Projekt unterstützt. Der ukrainische Defense Express berichtet, dass die ukrainische Armee erfolgreich getestet hat und nun bereits 30 FC.K-Systeme erhalten habe.

Drohnen sind an der Front zu einem strategisch wichtigen Instrument geworden. Russland nutzt sie regelmäßig, um die Zivilbevölkerung, zuletzt wieder in Kiew, zu terrorisieren. Trotz des technologischen Fortschritts und der zunehmenden Nutzung von Glasfaserdrohnen operiert die Mehrheit der Drohnen jedoch „ohne Leine“, was sie anfällig für elektronische Kriegsführung macht.

Doch ist die Einführung der FC.K-Systeme ein wirklicher Fortschritt für die Ukraine oder vielmehr ein weiteres PR-Element um die deutsch-ukrainische Rüstungskooperation zu stärken?

Militärexperte Gustav Gressel beschreibt die FC.K-Systeme als einen wichtigen Baustein im Gesamtbild, erläutert er im Gespräch mit dem Tagesspiegel. Es sei zwar kein einzelnes System in der Lage, einen umfassenden Schutz vor Drohnen zu gewährleisten. In einem Krieg geht es generell um die richtige Kombination von Waffen und Technologien.

Aktuell liegt die Ukraine im Bereich der elektronischen Kriegsführung hinter Russland zurück und hat lange dafür gekämpft, Zugang zu besserer westlicher Hardware zu bekommen. Vor diesem Hintergrund ist die Anzahl von 30 Geräten nicht zu verachten.

Laut Gressel sind elektronische Warfare-Systeme in vielen europäischen Armeen kaum verbreitet, und in dort meist ausschließlich mit US-Technologie ausgestattet. Daher sei es eine gute Nachricht, dass nun deutsche Hardware verwendet wird. Das wird auch positive Auswirkungen auf die heimische Industrie haben.

Allerdings ist die Zahl 30, ganz gegenüber der Vielzahl an Einsätzen an der Front, recht gering, meint Gressel. „Um einen bestimmten Bereich effektiv zu stören, benötigt man mindestens zwei Geräte, die abwechselnd aus verschiedenen Positionen tätig sind“, erklärt er weiter.

Darüber hinaus zählen die FC.K-Systeme jetzt zu den mobilen Zielobjekten für die russischen Streitkräfte. Gressel warnt: „Russland wird versuchen, diese Geräte zu lokalisieren, zu zerstören und die Störungshaftung zu umgehen.“

Die neuen Drohnenabwehrsysteme scheinen somit ein Bestandteil des technologischen Wettrüstens zwischen der Ukraine und Russland im Krieg zu sein. Gressel glaubt, dass nach dem Anfangsdrittel eine verbesserte und angepasste Version des Systems auf den Markt kommen wird. So könnte es der Waffenindustrie helfen und potenziell die Ukraine in der Abwehr unterstützen.

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