Putin und die Baykar-Drohnen: Kiew steht unter Beschuss

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Putin und die Baykar-Drohnen: Kiew steht unter Beschuss

In Kiew hatten Glück und Pech an einem Tag zusammengearbeitet, als zwei russische Raketen die fast fertiggestellte Drohnenfabrik von Baykar trafen. Die Schäden an der Produktionsstätte sind enorm – und es ist trist zu sehen, dass dies schon der vierte Angriff auf das Werk in Kiew seit Februar ist.

So schnell kann’s gehen: Der türkische Riese Baykar gehört zu den führenden Herstellern von Drohnen weltweit. Sobald der Ukraine-Krieg 2022 losging, begann die Türkei, den ukrainischen Streitkräften bei der Bekämpfung der Invasion zu helfen und Drohnen zu liefern. Aber das war nicht alles; im Februar 2024 kam die spannende Nachricht! Baykar plante, eine eigene Fertigung nahe Kiew hochzuziehen, um die Produktion vor Ort anzukurbeln. CEO Haluk Bayraktar war optimistisch: Der Bau sollte in etwa zwölf Monaten fertig sein. Aber dann kam der russische Raketenangriff am Donnerstag, dem 28. August, der all diese Pläne drastic zunichte machte.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und Kremlchef Wladimir Putin (Archivbild).
Recep Tayyip Erdogan und Wladimir Putin – Feinde oder Freunde? (Archivbild).

Laut Igor Zinkevich, einem Stadtrat aus Lviv, der den Angriff bestätigte, trafen die Raketen die Region Kiew und richteten massive Schäden in der Drohnenfabrik an. Er berichtete auf Telegram von zwei Treffern, die kausalen Übergriffe hatten nicht nur Maschinerien, sondern auch die ganze Investition gefährdet. Geplant waren zunächst Investitionen von beeindruckenden 95,5 Millionen Dollar – das sind rund 82 Millionen Euro – für den Aufbau der Fabrik. Und die ersten Schritte schienen gut voranzukommen.

Russischer Angriff in Kiew – Ein massiver Vorfall für das Drohnenwerk

Der Zeitpunkt des Angriffs könnte nicht prekärer sein, da dieser mit einem großangelegten Luftangriff auf Kiew zusammentrifft, wobei mehr als 20 Menschen sterben mussten und mehrere andere Fabriken in der Umgebung auch getroffen wurden. Mit über 600 Kampfdrohnen sowie 30 Raketen war dieser Luftschlag einer der grausamsten seit den ersten Feuerstößen in diesem Konflikt vor ungefähr dreieinhalb Jahren.

Es ist nicht das erste Mal, dass Baykars Werk Ziel geworden ist – Zinkevich machte deutlich, dass dies bereits der vierte Angriff in nur sechs Monaten war“>

Diese ständige Bedrohung könnte zu Spannungen zwischen der Türkei und Russland führen. Die Beziehungen zwischen Erdogan und Putin sind jedoch aufgrund ihrer wirtschaftlichen und strategischen Absprachen komplex. Da die Türkei NATO-Mitglied ist, führte sie zwar einige Geschäfte mit Russland, wie den Kauf des S-400 Verteidigungssystems, und hat auch davon profitiert: Neben zahlreichen Rohstoffen liefert Russland der Türkei Technologie für ihre Atomkraftwerke.

Für Erdogan ist das Thema sensibel, zumal er Drohnen in die Ukraine liefern ließ, gleichzeitig allerdings während der westlichen Sanktionen gegen Russland nicht direkt beteiligt war. Auch in Verhandlungen über das Getreideabkommen ist die Türkei ein wichtiger Vermittler. Die „Schaukelpolitik“ könnte für Erdogan jedoch zunehmend ein leidiges Thema werden. Zwischen dem 31. August und dem darauf folgenden Wochenende treffen sich die beiden Staatschef in Tianjin. Aber ob Sie ihre Differenzen über dieses spezifische Drohnen betreft berühren werden – wird interessante Fragen für den weiteren Verlauf der-westlichen Verwicklungen aufwerfen. Ein familärer Bezug ist dabei: Erdogans Schwiegersohn ist zudem CEO des Unternehmens Baykar.

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