Die Zeit drängt: Rüstet Deutschland schnell genug?

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Die Zeit läuft ab

Hallo zusammen, liebe Leser!

Es ist wichtig, nicht nur die Probleme zu ignorieren, wenn wir in Frieden leben möchten. Der Bundesnachrichtendienst (BND) warnt: In nur ein paar Jahren könnte Putin in der Lage sein, militärische Angriffe auf NATO-Länder durchzuführen, und möglicherweise sogar früher. Saatlicher Aufwand fürs Militär hat in Russland zugenommen – die Kriegswirtschaft läuft auf Hochtouren, und die Fabriken produzieren rund um die Uhr Waffen, Raketen und Drohnen, während wir in Europa beim Rüstungsbau auf der Stelle treten.

Die Situation ist ernst: Westliche Führer und russische Oppositionelle machen deutlich, dass Putins aggressives Verhalten nur durch eine starke militärische Antwort verhindert werden kann. Deutschland ist zwar am Aufrüsten, doch das Tempo könnte besser sein, um die erheblichen Waffenlieferungen an die Ukraine auszugleichen. Immer mehr Stimmen aus der Politik und dem Militär verlangen von der Bundesregierung eine schnellere Reaktion.

Doch Bestandsschutz allein reicht nicht: Es wird immer deutlicher, dass die Bundeswehr zusätzliches Personal benötigt. Experten sagen, um sich wirksam verteidigen und die NATO-Pflichten erfüllen zu können, braucht die Bundeswehr 250.000 aktive Soldaten – also 80.000 mehr als aktuell! Wenn man die Reservisten dazurechnet, müsste die Truppe eine Stärke von 460.000 Soldaten erreichen. Darin sind sich die Parteien CDU, CSU und SPD einig.

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Aber hier wird es kompliziert: Wie genau diese Truppenstärke hergestellt werden kann, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Das Bundeskabinett hat kürzlich den Gesetzentwurf für die freiwillige Wiedereinführung der Wehrpflicht von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) beschlossen, doch „Pflicht“ ist nur ein geschickter Name – tatsächlich soll der Dienst freiwillig bleiben. Kritiker befürchten, dass diese Zögerlichkeit den Kreml veranlasst, möglicherweise früher zuzuschlagen.

Diese Bedenken sind nicht unbegründet: Genügt solch eine freiwillige Wehrpflicht oder brauchen wir mehr, um die Bundeswehr ordentlich auszustatten? Und wie hoch ist die reale Gefahr eines Angriffs auf NATO-Länder durch Russland?

Florian Hahn hat da zwei Meinungen zu: Der CSU-Politiker hat jahrzehntelange Erfahrung und beschäftigt sich seit 16 Jahren mit Fragen der Sicherheit und Verteidigung. Er ist jetzt Staatsminister im Auswärtigen Amt und gibt spannende Einblicke in den Tagesanbruch-Podcast. Hören Sie doch rein: Ihr Ohr könnte das endlich eröffnen.

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Staatsminister Florian Hahn: „Wir müssen Putin endlich ernst nehmen“ (Quelle: Cosima Hölt)

Ich wünsche Ihnen ein erholsames Wochenende! Der nächste Tagesanbruch kommt am Montag und wird von Christoph Cöln verfasst.

Herzliche Grüße,
Ihr
Florian Harms
Chefredakteur t-online

E-Mail: [email protected]

Freiwillige? (Quelle: Mario Lars)
(Quelle: Mario Lars)

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