Oscar für KI? Umfrage zeigt gemischte Reaktionen auf Künstliche Intelligenz in Film und Fernsehen

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In einer Umfrage, die vom Digitalverband Bitkom veröffentlicht wurde, zeigt sich, dass die Deutschen gemischte Gefühle in Bezug auf Künstliche Intelligenz (KI) im Film und Fernsehen haben. Etwa 67 Prozent der Teilnehmenden sind überzeugt, dass KI-generierte Inhalte eine Bedrohung für die traditionelle Filmindustrie darstellen. Es gibt jedoch auch eine offene Haltung gegenüber diesen neuen Technologien, wie Bitkom in seiner Studie zur „Zukunft der Consumer Technology“ erklärt.

Über die Hälfte der Befragten (56 Prozent) glaubt, dass Filme und Serien in den nächsten zehn Jahren für gehörlose oder blinde Menschen leichter zugänglich sein werden. KI könnte dazu beitragen, indem sie automatisch Untertitel, Audiobeschreibungen oder sogar Gebärdensprachdolmetscher bereitstellt. Im Vergleich zum letzten Jahr ist dies ein Anstieg von 48 Prozent.

Die Meinungen darüber, ob ein Großteil der Filme und Serien in zehn Jahren KI-generiert sein wird, gehen jedoch auseinander. Nur 43 Prozent stimmen dieser Aussage zu, wovon die höchste Zustimmung (48 Prozent) bei den 16- bis 29-Jährigen zu finden ist. Noch weniger sind der Meinung, dass Nachrichten in der Zukunft vom KI-generierten Avataren präsentiert werden (31 Prozent).

Ein durchaus bemerkenswerter Fund der Umfrage zeigt, dass 29 Prozent der Menschen die Vorstellung akzeptieren würden, wenn ein KI-generierter Film einen bedeutenden Preis wie den Oscar gewinnen könnte – diese Sichtweise überrascht laut Bitkom.

Im Bereich der Sprachassistenten gibt es ebenfalls interessante Entwicklungen: Fast die Hälfte der Deutschen (47 Prozent) wären daran interessiert, einen KI-Sprachassistenten zu nutzen, der persönliche Ernährungspläne erstellt und für den Einkauf sorgt. 43 Prozent fänden es hilfreich, einen Assistenten für individuelle Geschenkvorschläge zu haben.

Bitkom-Präsident Olaf May erläutert, dass die Erwartungen an künftige Sprachassistenten viel weitergehend sind als nur das Ausführen von Sprachbefehlen. In der Zukunft werden diese Assistenten nicht nur hören und ausführen, sondern auch verstehen und aktiv Vorschläge machen – und zwar in einer natürlichen Sprache, was sie zu echten Alltagsbegleitern macht.

May fügt hinzu, dass KI im Bereich der Bild- und Tonproduktion bereits Realität ist. Algorithmen optimieren die Benutzeroberflächen von Streamingdiensten, generieren automatische Untertitel und schaffen Inhalte wie Trailer und sogar komplette Serienpilotfolgen mithilfe von KI. „KI wird in der Filmwelt allgegenwärtig werden,“ so May.

Insgesamt geht Bitkom davon aus, dass technologische Entwicklungen wie KI zukünftige Wachstumsimpulse geben werden, die der derzeit stagnierenden Nachfrage nach Unterhaltungselektronik entgegenwirken. Der Markt für Unterhaltungselektronik wird in diesem Jahr voraussichtlich um ein Prozent sinken – von 7,9 auf 7,8 Milliarden Euro. Dies wäre schon das fünfte Jahr in Folge, dass der Markt nach dem coronabedingten Anstieg auf 9,3 Milliarden Euro an Volumen verliert.

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