Hat Annalena Baerbock den Fokus verloren?
Neuigkeiten aus New York: Annalena Baerbock tritt ihren neuen Job bei den Vereinten Nationen an und löst mit ihrem ersten Video so einige Empörungen aus.
In stylishen High Heels und Jeans schlüpft Annalena Baerbock in ein typisches gelbes New Yorker Taxi. Passenderweise läuft gerade der Klassiker „Empire State of Mind“ von Jay-Z und Alicia Keys – wirklich die Hymne dieser Stadt. Mit einer Sonnenbrille auf der Nase kritzelt sie in ein Notizbuch, während sie aus dem Fenster schaut. Das Taxi rollt vorbei am UN-Hauptquartier in Manhattan. Der Titel des Videos fragt provokant:“Are you ready?“ – Also, Bist du bereit?
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Am Dienstag beginnt die Ex-Außenministerin ihre Amtszeit als Präsidentin der UN-Generalversammlung in New York. Mit dem Film startet der politische Neuanfang der Grünen-Politikerin, die ihr Mandat im Bundestag niedergelegt hat. Aber der Clip sorgte für heftigste Reaktionen – meistens negativ: Begriffe wie „peinlich“ und „unwürdig“ kursieren in den Kommentaren. Das wirft eine spannende Frage auf:
War das Video von Annalena Baerbock unüberlegt?
Pro
Inszenierungen sind ein fester Bestandteil der Politik, ähnlich dem Theater. Mit einem besonderen Auftritt lässt sich das Publikum genauso begeistern wie mit der richtigen Kulisse. Allerdings können solche Inszenierungen auch vom Inhalt ablenken oder ihn gar schmälern. Im schlimmsten Fall offenbaren sie bloße Leere.
In dieser Hinsicht war Baerbocks „Are you Ready“-Video ein klarer Misserfolg. Der Inhalt war so dünn, dass man ihn kaum ernst nehmen kann. Die Botschaft? „Hi, ich bin jetzt in dem stylischen New York für meinen neuen Job bei der UN.“ Die Betonung ihrer High Heels scheint zu sagen: „Hey, als Frau bin ich unabhängig.“ Titelsong: ICH in New York. Und das war’s.- Mit nichts weiter.
Baerbock könnte gewusst haben, dass sie damit genau das frauenfeindliche Publikum provozieren würde, das ihr und vielen anderen Frauen manchmal vorgeworfen wird, dass sie nicht in der Lage sind, tiefere Inhalte zu präsentieren. Vielleicht war es sogar ein cleverer Schachzug, um sexistische Kritiker zu enttarnen, die wegen jedem Detail darauf aus sind, sich zu beschweren. Aber: Wer es nötig hat, regelmäßig Stöckchen zu werfen, hat den Blick für die echten Themen verloren.
Zusätzlich hat sie mit diesem Ich-Video auch das Klischee bedient, das besonders Politiker der Grünen umgibt: Das Bild von abgehobenem, selbstverliebtem und egoistischen Verhalten.
Natürlich ist sie nicht die Einzige, die sich mit solchen peinlichen Ich-Videos in den Vordergrund drängt. Aber macht es das besser, wenn Markus Söder mit seinern selbstverliebten Wurst-Videos oder Weihnachtsmannpullis auftritt? Das wirkt ebenfalls unangenehm und schädigt das Bild der Politik. Auch er findet zurecht Kritik daran.
Es ist ein Fakt, dass der Hass, der gezielt gegen Politikerinnen im Netz gerichtet wird, besonders massiv und unfair ist – unabhängig davon, ob sie etwas Inhaltliches oder einfach nur sich selbst zeigen. Doch war es wirklich notwendig, dass Baerbock diesen Hass durch ihr Video noch zu schüren und gleichzeitig jene Leute zu verlieren, die an echten Inhalten interessiert sind?
Wir können nur hoffen, dass die weiteren Videos, die sie von ihrer Arbeit bei den UN teilen möchte, dann auch wirklich gehaltvolle Themen transportieren und nicht nur: ICH.
Contra
Die Politik ist heutzutage ein Spiel der Inszenierung. Man kann es kritisch betrachten, aber es ist die Realität. Wer media-präsenz erreichen will, muss sich in Szene setzen – und das gelingt mal besser, mal schlechter. Natürlich ist der SWAG von Baerbocks Clip schräg, doch schlussendlich tut sie nichts anderes als viele ihrer Kollegen. Ob Markus Söder im Weihnachtspulli oder Friedrich Merz bei McDonald’s: Alle überzeugen mit ihrem Glamour, um Aufmerksamkeit zu generieren, die nötig ist, um erfolgreich zu sein.
Trotzdem scheint die Empörung über Baerbock höher zu sein, und die Reaktionen sind oft intensiver. Es wird deutlich, als Kritiker durch den Raum rufen, dass hier Steuergelder zum Fenster rausgeworfen werden für solch ein Video. Dabei handelt es sich nur um einen unschuldigen 17-Sekunden-Clip, für den die Bürger sicherlich nicht tief in die Tasche greifen müssen. Solche Vorwürfe sind absurd.
Baerbock muß schon immer starke Meinungen aufteilen, aber oft sind ihre Kritiker auch einfach nur sexistischer Natur. Ihr Stil, der oft als hoffnungslos übertrieben kritikert wird – Kleider oder Make-up – ist ein Punkt, der stark am Anfang der Kritik bleibt. Jeder kann sich denken, dass auch ihr neues New-York-Abenteuer für kontroverse Ansätze sorgt. Das sie sich nicht von solchen reflexiven Häme unterkriegen lässt, ist genau richtig.
Nicht zu vergessen ist, dass helga Schmid ursprünglich den Vorsitz in der UN-Generalversammlung übernehmen sollte. Baerbock hat ihr die Bühne weggenommen, was damals große Diskussionen erzielte. Ihr beleidigend kommentiertes Grundverhalten, wird letztlich auch mit Baerbock verbunden, wenn es um solche Videos geht. Schmid hätte sich eventuell nicht so unangemessen stecken lassen, daher die kritischen Kommentare zur Reputation. Aber Fakt ist: Baerbock hat Yeezy gearbeitet, und damit hat sie auch ein viel anderes Flair.
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