Friedensdemo in Berlin: Sahra Wagenknecht holt Roger Waters ins Boot

Estimated read time 3 min read

Was verbindet die Politikerin Sahra Wagenknecht, den Schauspieler Dieter Hallervorden und den Rapper Massiv? Ganz klar: den Einsatz für Frieden. Kommenden Samstag stehen sie gemeinsam vor dem Brandenburger Tor und setzen ein Zeichen. Unter dem Motto „Stoppt den Völkermord in Gaza“ und gegen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete wollen sie laut werden. Und es geht nicht nur um die Situation in Israel und Palästina, sondern ebenfalls um die deutschen Militärhilfen für die Ukraine.

Am Montag trafen sich die ungleichesten drei in der Bundespressekonferenz in Berlin, um zu erläutern, weshalb dieser Protest so wichtig ist. Wagenknecht schilderte, dass eine breite Basis von Menschen sich für den Frieden in Gaza einsetze. „Was wir dort seit Monaten sehen, ist ein Grauen, das man sich kaum vorstellen kann und nach meinem Wissen umso schlimmer ist, als es in den Medien dargestellt wird“, äußerte sie sich erschüttert.

„ Verantwortung und Hochrüstung“

Das Grauen lasse sich zudem nicht mit dem Selbstverteidigungsrecht rechtfertigen, welches Israel zweifellos beansprucht. „Uns geht es auch um Frieden in Europa“, fügte Wagenknecht an. Zudem thematisierte sie die Sorge, dass Europa auf einen größeren Krieg zusteuern könnte. Die Bundesregierung wurde heftig kritisiert, da sie eine „wahnwitzige Hochrüstung“ vorantreibe, während gegen eine Atommacht wie Russland Rüstungen kaum etwas nützen würden.

Kritik aus den Medien

Dieter Hallervorden thematisierte die negative Resonanz in „regierungskonformen Zeitungen“ bezüglich seiner Ansichten. Der Rapper Massiv, bürgerlich Wasiem Taha, fordert dazu auf, dass die Medien der Wahrheit Gehör schenken müssen. Hallervorden erinnerte sich daran, dass er bereits im April 2024 kritisiert wurde, als er Israel für den Völkermord in Gaza verantwortlich machte – eine Aussage, die ihm ordentliche Gegenwind von Seiten der Politik und Presse einbrachte. Dabei möchte er sich nicht von persönlichen oder beruflichen Nachteilen abhalten lassen.

Zusätzlich haben zahlreiche Künstler wie Musiker Peter Maffay oder Moderator Daniel Aminati ihre Unterstützung für die Kundgebung angekündigt, unter anderem wird auch Soziologe und Historiker Moshe Zuckermann live zugeschaltet.

Roger Waters stellt sich hinter die Protestbekundungen

Ein besonders aufsehenerregendes Element der Demo wird sein, dass Roger Waters eine Videobotschaft schicken wird, wie Wagenknecht bereits angekündigt hat. Der britische Musiker ist bekannt für seine Haltung gegen Israel und ist schon lange ein Verfechter des Boykotts. Kritiker werfen ihm Antisemitismus vor, da er die Terrorakte der Hamas am 7. Oktober 2023 relativierte und auf seinen Konzerten mediale Symbole zelebrierte. In Bezug auf diese Vorwürfe erklärte Wagenknecht, dass sie nichts davon halte, wenn legitime Kritik an der israelischen Regierung mit Antisemitismus gleichgesetzt wird.

Vergangenheit bleibt nicht unbemerkt

Aber nicht nur Roger Waters steht in der Kritik: Auch Massiv bekam für einen Vorfall vor rund zehn Jahren Zuschreibungen. Zu dieser Zeit hatte er ein antisemitisches Bild über den 11. September veröffentlicht, in dem behauptet wurde, 4000 Israelis wären nicht zur Arbeit in den Türmen erschienen. Bedauernd merkte er an, dass das damals ein „Fauxpas“ gewesen sei. Er sei mittlerweile auf dem richtigen Lebensweg und nähme Abstand von der Sprache dessen, was er früher war.

Die Protestkundgebung findet am 13. September um 14 Uhr am Brandenburger Tor in Berlin statt. Zudem ist eine große Demonstration am 27. September geplant, dafür mobilisiert die Partei Die Linke, ebenfalls unter dem Motto „Stoppt den Völkermord“.

Related Posts: