Wow, was für ein aufregender Sommer für den deutschen Basketball! Nach dem sensationellen Erfolg bei der WM in Manila setzen sich die deutschen Athleten auch bei der EM die Krone auf. Im heißen Finale in Riga besiegte die Mannschaft um NBA-Star Franz Wagner die Türkei mit 88:83, nachdem sie zur Halbzeit mit einem Rückstand von 40:46 gerechnet hatte. Mit diesem Triumph holen sich die Deutschen den zweiten EM-Titel unserer Geschichte – der erste war 1993. Dies ist das erste Mal seit Spanien, dass ein Team sowohl die WM als auch die EM gleichzeitig gewinnen kann.
Dass alles live erlebt wurde, empfing den deutschen Finalhelden Isaac Bonga, der mit 20 Punkten herausragte, und Franz Wagner, der 18 Punkte beisteuerte. Am Montag wird das Team nach ihrer Rückkehr nach Frankfurt am Main gefeiert. Um 11:30 Uhr sind alle Fans eingeladen, bei einer öffentlichen Feier am Hauptsitz von ING dabei zu sein – das erinnert stark an die feierlichen Zeiten von vor zwei Jahren.
Ein holpriger Start für die Deutschen
Schröder feierte vor dem entscheidenden Spiel die Möglichkeit, den deutschen Basketball neu zu beleben: „Wir haben die Chance auf einen unvergesslichen Sommer“, sagte er nach dem letzten Olympia-Spielen, als die Truppe den vierten Platz belegte. Auch Franz Wagner lobte die bisherige Teamleistung, warnte jedoch davor, sich zurückzulehnen.
Doch die Mannschaft zeigte klar Schwächen in der Anfangsphase. Wie in den Spielen zuvor kam Deutschland schlecht in die Partie, während die Türkei mit ihrer beeindruckenden Form aus dem Halbfinale gegen Griechenland direkt loslegen konnte. Wirkungsvoll startete das Team von Coach Ergin Ataman mit 13:2. Da reagierte unsere Mannschaft aber ruhig. Tobias Schröder glich vom Freiwurf aus und brachte endlich etwas Leben ins Spiel.
Tristan da Silva änderte mit seinem Dreier den Spielstand auf 19:16 – so ging Deutschland bei 24:22 minimal in das erste Viertel, trotz frühzeitiger Foulprobleme für Theis und Bonga.
Eine zurückhaltende Leistung von Schröder
Im zweiten Viertel fiel auf, dass Schröder alles andere als der Führungsspieler war, den man levende nehmen wollte. Unglücklicherweise wartete er in den ersten acht Minuten des Spiels auf seinen ersten Wurf. Zum Lichtblick machten es wieder einmal Wagner, der zur Halbzeit 16 Punkte erzielte, sowie da Silva mit seinen Dreiern.
Die deutschen Auftritte hatten zur Halbzeit nur einen geringen Rückstand von sechs Punkten, was auch daran lag, dass der türkische NBA-Spieler Alperen Şengün nach 20 Minuten schon drei Fouls gesammelt hatte.
Deutschland kämpfte gegen Herausforderungen
Schröder könnte sich seit dem speziellen dritten Spiel außerdem einen Ellenbogen verletzt haben – was ihn nicht gerade in Top-Form erscheinen ließ. Aber die Probleme waren auch schon auf dem Weg hier hin recht groß: So musste das Team wegen Monsterenausfällen von Moritz Wagner und Isaiah Hartenstein eine neue Aufstellung finden. Zudem fiel Bundestrainer Alex Mumbru wegen einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung aus – sein Assistent Alan Ibrahimagic übernahm so die Führung.
Schröder holt den entscheidenden Wurf
Trotz aller Widrigkeiten kämpfte sich Deutschland also durch. Nach der Pause fand auch Schröder zu alter Form zurück und landete seinen ersten Dreier – die Führung bei 50:49 glänzte gut. Der Performance der restlichen Spieler wie Bonga und Thiemann ist es zu verdanken, dass der Abstand zu den starken Türken überwunden werden konnte.
Die Türkei reagierte energisch zurück und setzte sich sogar auf 61:55 ab! Auch der während des Spiels geblödelte und angeschlagene Mumbru gab Anweisungen von der Seitenlinie, um die Mannschaft neu auszurichten.
Im spannenden finale Abschnitt schreadizierte sich der Punktestand weiter, und mit nur noch 18 Sekunden auf der Uhr fiel der entscheidende Wurf von Schröder zum finalen Sieg – was ein Herzschlagmoment!
RND/nis/dpa
