Meine Familie zählte immer zu den soliden Mittelschicht-Haushalten. Wir hatten fast alles, was wir brauchten und auch so manches, was wir wollten. Auch wenn ich beim Einkaufen nicht unbedingt die teuersten Sachen wie Steak oder Hummer kaufe, war es mir immer wichtig, auf den Tisch zu bringen, was meine Kinder gerne essen und was schnell zubereitet werden kann.
In diesem Jahr merkt man jedoch, dass das Geld knapper wird. Das scheinbar stabile Einkommen gibt mir aktuell nicht mehr das Gefühl von Sicherheit. Lebensmittelpreise steigen, und daher achte ich nun viel mehr auf unsere Ausgaben für Essen.
Mein Partner und ich haben viele Überflüssigkeiten gestrichen und große Anschaffungen auf die lange Bank geschoben, aber Essen muss trotzdem auf den Tisch. Mit einem 14- und einem 15-jährigen Sohn kommen wir gut über die Runden, obwohl deren Appetit manchmal schier überwältigend ist. Früher lag mein Budget für Lebensmittel bei etwa 1500 Euro pro Monat, und das ist unsere größte monatliche Ausgabe nach der Hypothek.
Dank meiner Bemühungen konnte ich jedoch die Kosten auf etwa 1230 Euro pro Monat drucken. Und ich glaube, da wäre noch mehr drin, wenn ich mich besser organisiert. Hier sind meine Tipps, wie ich beim Einkaufen spare – und dafür muss ich keine billigeren Aufstriche oder Lagerware verwenden.
Mahlzeitenplanung – richtig clever sparen
Trotz aller Hype, der um das Thema Essensplanung gemacht wird, war ich selbst nie besonders überzeugt davon. Diese Leute, die scheinbar alles perfekt durchorganisieren, schienen mir oft übertrieben. Aber jetzt sehe ich ein, dass ihre Methoden funktionieren.
Nehmt euch am Sonntag ein bisschen Zeit, um die Mahlzeiten für die Woche zu planen – das spart Zeit und Geld! Ich starte mit Rezepten, die wir alle mögen, und achte jetzt zusätzlich, was in den Supermärkten im Angebot ist und was schon in unseren Vorräten lagert.
Ich habe festgestellt, dass weniger oft mehr ist. Denn bei zu viel Planung steigt bloß das Risiko, dass wir Lebensmittel wegwerfen. So plane ich nur vier Abendessen pro Woche, damit auch Reste eine Option bleiben. Mein Mann und ich arbeiten von zu Hause, daher kommen Reste immer zum Mittagessen gut zum Einsatz. Das übrig gebliebene Gemüse verarbeite ich in Eintöpfen oder Saucen. So integriert man zusätzliche Nährstoffe und reduziert Abfall – und meistens merkt keiner, dass Brokkoli in der Spaghettisauce gelandet ist.
Wenig bis gar nicht in die Läden gehen
Umzersparen ist es für mich einfach, wenn ich möglichst selten in den Laden gehe. Ich gebe meinen Söhnen die Möglichkeit, an einer digitalen Einkaufsliste über unsere Amazon Alexa mitzuarbeiten. So bestelle ich alle Lebensmittel online und kann mir tiefere Versuchungen, Dinge zu kaufen, die nicht auf meiner Liste stehen, vom Hals schaffen.
Die meisten meiner Einkäufe erledige ich bei Walmart. Dort habe ich in Walmart+ investiert, das nur 98 Dollar pro Jahr kostet. Während ich auf die Lebensmittel keinen Rabatt bekomme, so profitiere ich aber von einer kostenlosen Lieferung nach Hause sowie einer gehörigen Treibstoffersparnis. Die größten Ersparnisse haben sich jedoch bei mir realisiert, da ich seitdem nicht mehr dazu verleitet werde, Impulskäufe zu tätigen, wie zum Beispiel als ich dachte: „Oh, diese Cashewnüsse sehen toll aus, auch wenn sie nicht auf meiner Liste stehen“.
Kaufe weniger Obst und Gemüse, aber frisch
Frisches Obst und Gemüse kostet manchmal deutlich mehr als Konserven. Ich bin jedoch der Überzeugung, dass frisch besser ist. Natürlich kaufe ich, was ich mir leisten kann, gehe aber inzwischen achtsamer mit der Verschwendung um.
Noch vor ein paar Monaten hätte ich beim Bummel über den Bauernmarkt ein riesiges Gemüse-Ablack, wiederum gleichgültig darüber, was in der nächsten Woche in meiner Gemüsefächer verrotten könnte. Jetzt achte ich, wie ich nur noch das kaufe, was wir sicher essen können, und integriere vergängliche Kindergemüse in meine Menüplanung.
Erwartungen realistisch steuern
Ich spreche offen mit meinen Kindern über Geld, und sie haben verstanden, warum sie die vielgeliebte Vanilleeis von der Hausmarke bekommen, anstelle eines teureren Markeneise. Eis bleibt Eis nicht wahr?
Und weniger, als sie um Süßigkeiten bitten, höre ich jetzt öfter, dass es statt „diesmal ja“ ein „diesmal nicht” von mir kommt. Es ist nun nötig, die Prioritäten anders zu setzen, um nicht nur Freizeit-vorteilhaft zu bauen und den Kindern eine Sportfinanzierung zu bieten. Dass es nun nicht immer die Expensiv-Eiscreme gibt, damit beschweren sie sich mutmaßlich nicht mehr.
