Ab 2026: Neues Notrufsystem für Autos Pflicht

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Ab 2026: Neues Notrufsystem für Autos Pflicht

Das altbewährte Notrufsystem eCall wird 2026 endgültig abgelöst – ein neues System wird für neu zugelassene Pkw zur Pflicht. Autofahrer sollten sich unbedingt darauf vorbereiten!

Ab dem 1. Januar 2026 dürfen auf den europäischen Straßen nur noch neue Autos zugelassen werden, die mit dem Next Generation eCall (NG eCall) ausgestattet sind. Ein Jahr später müssen dann auch die neuaufgelegten Fahrzeuge diesen Standard erfüllen. Das Ende des bisherigen eCall-Systems, das bei schweren Unfällen automatisch Hilfe holt, ist somit besiegelt.

Neu an dem System ist die Nutzung moderner Mobilfunktechnologie: Der Notruf wird statt über das veraltete 2G- und 3G-Netz nun digital über das LTE (4G)-Netz übertragen. Erste Mobilfunkstationen wurden von Vodafone im September 2025 freigeschaltet, um Herstellern die Möglichkeit zu geben, die neue Technik zu testen. Die volle aktive Teilnahme wird dann im Januar 2026 erwartet.

Warum ist eCall wichtig?

Der Begriff eCall steht für „Notruf“ – im Fall eines Unfalls löst das System automatisch einen Hilferuf aus und sendet essentielle Informationen an die nächsten Rettungsdienststellen. Wichtige Daten wie Standort, Info über aktivierte Airbags und die mutmaßliche Personenanzahl im Auto werden ebenfalls übermittelt. Zudem wird eine Sprachverbindung ermöglicht, sodass insassen, solange es möglich ist, direkt mit der Notrufzentrale sprechen können.

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Ein unterbrochener Notruf kann entweder automatisch (z. B. bei starkem Aufprall) oder per Knopfdruck im Fahrzeug ausgelöst werden. Damit kann schnell Hilfe gerufen werden, auch wenn das Handy nicht zur Hand ist.

Seit 2018 ist der eCall in der EU für alle neu zugelassenen Pkw und leichten Nutzfahrzeuge verpflichtend.

Veränderungen im alten System

Das herkömmliche eCall funktioniert nur in Verbindung mit 2G- oder 3G-Netzen, was jetzt evident überholt ist und bald abgeschaltet wird. Beispielweise wurde bereits 2021 das 3G-Netz in Deutschland stillgelegt, um Platz für das 5G-Netz zu schaffen. Das 2G-Netz wird Ende juni 2028 von der Deutschen Telekom und im September 2028 von Vodafone stillgelegt.

Die neuen Möglichkeiten mit NG eCall

Das Next Generation eCall-System nutzt LTE und kann Daten schneller und stabiler übertragen. Zukünftig könnten möglicherweise auch Bilder vom Unfallort oder – wenn der Fahrer zustimmt – Gesundheitsdaten wie Puls oder Atemfrequenz gesendet werden. Dies würde Rettungskräften ermöglichen, besser vorbereitet an ihren Einsatzort zu gelangen.

Netzbetreiber wie die Telekom haben Möglichkeiten für NG eCall bereits integriert und Vodafone plant, sein gesamtes Netz Anfang 2026 umzurüsten.

Was bedeutet das für ältere Fahrzeuge?

Die Regeln für neue Fahrzeuge sind klar – aber was geschieht mit den Millionen von Autos, die jetzt noch auf den Straßen verkehren? Viele von ihnen nutzen ein eCall-Modul, das ausschließlich über das 2G-Netz verbunden ist. Das bedeutet, dass man im Notfall, nach der endgültigen Abschaltung dieses Netzes, nicht mehr auf die Funktion des Notrufs zurückgreifen kann.

Die Umrüstung auf das neue System scheint nur für ausgewählte Modelle umsetzbar zu sein und könnte ein hohes finanzielles Engagement erfordern, berichten Fachzeitschriften wie „Auto Motor und Sport“. Inhaber betroffenere Fahrzeuge sollten bei ihren Herstellern oder in der Werkstatt nachfragen, ob eine Umrüstung machbar ist. Ein verpflichtender eCall-Check ist derzeit nicht bei Hauptuntersuchungen Bestehen.

Quellen:

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