Letzte Woche hat BMW auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in München seine neue Elektroauto-Plattform, die „Neue Klasse“, vorgestellt. Hier wird die neueste Batterievariante des iX3 als erstes Modell eingeführt. Laut Entwicklungschef Joachim Post haben sich die hohen Kosten für die neue Architektur als richtig erwiesen.
Für die gewaltige Neuigkeit hat das Team in München fast fünf Jahre gearbeitet und über zehn Milliarden Euro investiert. Post erklärte begeistert: „Wir können jetzt Fahrzeuge so schnell auf den Markt bringen, wie man in Bayern Brezen backt!“ Er betonte, dass das Tempo, mit dem BMW im nächsten Zeitraum agieren wird, unerreicht ist. „Was wir in den nächsten zwei Jahren planen, das wird so schnell niemand nachahmen können. Das ist mehr als China-Speed!“
China hat in der Elektroautoproduktion vergleichsweise früher einen einfacheren und günstigeren Antrieb gewählt, dabei sehr stark auf Digitalisierung und effiziente Produktion gesetzt, was den traditionellen Herstellern enormen Druck auferlegt. Auf die Frage, ob BMW nun auf Augenhöhe mit seinen chinesischen Konkurrenten sei, meinte Post: „Ich glaube fest daran, dass mit der Neuen Klasse ein neuer Standard in der Branche gesetzt wird.“
Die Entwicklungen gehen jedoch weit über ein neues Auto hinaus. BMW hat eine Fülle neuer Technologien vorgestellt, die vom Antrieb über die Batterie bis hin zum neuen BMW Panoramic iDrive reicht. Die neuen zentralen Rechner ermöglichen flexible Softwareanpassungen für alle zukünftigen Entwicklungen. „Das ist der entscheidende Vorteil des softwaredefinierten Fahrzeugs“, erklärte Post und wies darauf hin, dass diese Technologien über die gesamte Modellpalette ausgeRollt werden, unabhängig vom Antriebssystem. In den nächsten zwei Jahren plant BMW allein 40 neue Modelle und Modell-Upgrades.
Post erläuterte zudem, dass zwar ein einzelnes Fahrzeug schnell zu entwickeln ist, diese Vorgehensweise jedoch nicht das Ziel bei der Neuen Klasse war. BMW investiert viel Zeit und Ressourcen, um einen technologischen Fortschritt für die gesamte Modellpalette zu gewährleisten. Der Erfolg des Unternehmens hängt davon ab, ob diese Technologien in alle neuen Modelle integriert werden.
Dennoch betonte Post, dass Geschwindigkeit nicht das einzige Kriterium sei. Man müsse auch den „richtigen Sprung“ abwägen und entsprechend den idealen Zeitpunkt wählen. „Es war entscheidend, die Neue Klasse so zu entwickeln, wie es jetzt der Fall ist“, führte Post weiter aus. „Man muss nämlich berücksichtigen, wie Technologien wie das Panoramic iDrive und die neuen zentralen Rechner in die verschiedenen Modelle wie den 1er oder den X7 integriert werden. Hier ist ein gewisses Überdenken erforderlich.“
Post versichert dem Kunden auch, dass alle dabei vorgenommenen Fortschritte spürbar sind, sobald man ins Auto steigt. „Die wichtigsten Informationen stehen jetzt direkt in der Windschutzscheibe, und Sie können jederzeit nach vorne schauen. Auf Autobahnen kannst du bis zu 130 km/h fahren, ohne die Hände am Lenkrad zu haben. Das Fahrerlebnis ist weich und sicher! Übrigens sind wir die Ersten in ganz Europa, die eine Zulassung für diese Technik erhalten haben.“
