„Lügen schmecken auch ohne Hunger“: Wie französisches Fernsehen Söder für seinen Food-Style verspottet

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Markus Söder hat mit seinen Essgewohnheiten die Aufmerksamkeit des französischen Fernsehens erregt. In der bekannten Arte-Sendung „28 Minuten“ analysierte die Journalistin Marie Bonnisseau seinen Stil – voll von Ironie, Humor und scharfer politischer Kritik. Was hat es damit auf sich?

Bonnisseau widmete sich Söders „Food-Blogging“ auf den sozialen Medien, wo er sich gern mit seinen tierischen Snacks zeigt. Ihr Lieblingsspruch von ihm: „Ein Leben ohne Wurst ist möglich, aber sinnlos.“ Auch seine harsche Ablehnung von vegetarischen Lebensstilen, als er äußerte, „Wir leben hier nicht in einer Brokkoli-Republik.“ wurde von ihr aufgegriffen. Bonnisseaus sarkastisches Urteil über diese Aussagen: bewegend!

Die Französin wirft Söder vor, dass er mit solchen Sprüchen gezielt die „echten deutschen Fleischfresser“ gegen die angeblich urbanen, vegetarischen Eliten aufhetzt.

„Konservativer Lebemann“ und „Fake News“

Bonnisseau thematisierte zudem Söders ständiges Feuern gegen die Grünen. Nach ihrer Auffassung ist das problematisch, da die Grünen nicht länger Teil der Regierung sind. Deshalb hat unser konservativer Lebemann anscheinend auf Fake News umgeschwenkt. Ein Beispiel für ihr Argument nennt sie seine Behauptung, dass die SPD bei den Koalitionsverhandlungen kein Fleisch serviert habe – was mittlerweile als falsch entlarvt wurde. Bonnisseaus Kommentar dazu: Lügen schmecken eben auch ohne Hunger.

Die Diskussion über Söders Präsentationsstil und seinen konservativen Kulturkampf findet nicht nur in den Medien, sondern auch in der Politik statt. Kürzlich äußerte sich der frühere Vizekanzler Robert Habeck in einem Interview mit der taz kritisch zu Söders Vorgehen: Dieses fetischhafte Wurstgefresse ist ja keine Politik, und warf ihm vor, durch seine inszenierten Kulturthemen von den wirklichen Sorgen der Menschen abzulenken.

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