Ein Tag voller gemischter Gefühle für die SPD in Nordrhein-Westfalen! Nach 80 Jahren hat die Sozialdemokratische Partei ihre „Herzkammer“ Dortmund an die CDU verloren. Die Freude kommt nur teilweise aus Köln, wo die SPD wieder die Führung übernommen hat. Doch die Niederlage in Dortmund ist ein starkes Signal, das sogar in Berlin zu spüren ist.
Die CDU konnte in Städten, die zuvor von der SPD oder Grünen regiert wurden, Erfolge verbuchen, hat aber auch einige Rathäuser an die Sozialdemokraten abgegeben. Da die Grünen Münster für sich gewinnen konnten und den Oberbürgermeisterposten sichern, mussten sie doch in Bonn und Aachen die Plätze räumen.
Ein neues Kapitel in Dortmund
In Dortmund verlor der amtierende SPD-Oberbürgermeister Thomas Westphal im Municipal-Battle gegen den CDU-Kandidaten Alexander Omar Kalouti. Das vorläufige Ergebnis: Kalouti siegte mit 52,9 % der Stimmen, während Westphal 47,1 % erzielte. Ein bedeutsames Ende für die SPD-Ära!
In Köln jedoch sah die Geschichte anders aus: Torsten Burmester (SPD) euphorisch mit 53,5 % gegen Berivan Aymaz von den Grünen. Dies ist ein Lichtblick für die genervte SPD, die auch in Oberhausen und Mülheim/Ruhr triumphierte und in Bochum sowie Wuppertal weiter den Bürgermeister stellt.
Warnung aus der führenden SPD-Ecke
SPD-Chefin Bärbel Bas hat eine deutliche Mahnung ausgesprochen: Die Sorgen der Bürger müssen ernstgenommen und Verbesserung im Alltag angestrebt werden. „Das ist das Hauptaugenmerk unserer Arbeit“, so Bas, während sie ineffiziente Wahlresultate abklopft, was in Dortmund schmerzliche Körpers signalisierte, jedoch von Überraschungsgewinn in Köln überschattet wurde.
Auch die hiesige SPD-Landeschefin Sarah Philipp macht sich Gedanken und merkt an: „Wir müssen an unserem Stil und unserem Programm feilen, um wieder das Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen.“ Nur so kann man aus der Kritik lernen, die sich im Laufe der Wahlen ergaben.
Die CDU ist in ihrem Element
Nach einem Abend mit vielen unerwarteten Wendungen zeigt sich die CDU zufrieden. Bürgermeister Stephan Keller (CDU) geht positiv in seine zweite Amtszeit in Düsseldorf, während auch Thomas Kufen in Essen Oberbürgermeister bleibt. Die CDU hat es geschafft, die zuvor von Grünen geführten Rathäuser in Bonn und Aachen zurückzuerobern und feuert wieder das eigene Selbstbewusstsein an.
CDU-Landeschef Hendrik Wüst spricht begeistert von einem „Votum für verantwortungsvolle, lösungsorientierte Politik von der Mitte“. Schon im ersten Wahlgang am 14. September sicherte sich die CDU über 33 Prozent, was ihre Hauptmachtverhältnisse stärkt.
Unionsfraktionschef Jens Spahn zeigt sich ob der gewonnenen Stadtorte äußerst optimistisch. Der Sieg Dortmunds wäre nach 1999 einmalig in solch vielen Größenordnungen — das war ein fantastischer Abend!
Keine Überraschung durch die Blauen
Ängste vor einer blauen Welle blieben aus: Obwohl die AfD bei ihren Kommunalwahlen mehrere Erfolge feierte, fanden sich ihre Kandidaten nicht im Rathaus in Duisburg, Gelsenkirchen und Hagen wieder. In Duisburg hielt Sören Link seinen Platz mit unglaublichen 78,6 %!
In Hagen gab es eine klare Niederlage für AfD-Kandidaten, während Dennis Rehbein (CDU) mit 71,7 % als neuer Oberbürgermeister angestellt wurde. Auch in Gelsenkirchen wird die SPD durch Andrea Henze die Führung übernehmen, da sie mit einem Score von 66,9 % fantastisches Vertrauen sammelte.
Obwohl die AfD nicht in die Ämter kommen konnte, sieht sich Landeschef Martin Vincentz im Aufwind und hofft, die Tendenz in zukünftige Landtagswahlen zu tragen.
Ein Lichtblick für die Grünen in Münster
Münster hat mit einem neuen grünen Oberbürgermeister, Tilman Fuchs, frischen Wind erhalten, während gleichzeitig die Grünen in Bonn und Aachen gegen die CDU unterlagen. „Das gibt uns Anlass zur Selbstreflexion“, sagt der Vorsitzende Felix Banaszak, der den bedeutenden Fehler der Wahlen hinterfragt.
Aussicht auf künftige Wahlen
Sören Link schimmert als Hoffnungsträger nicht nur für Duisburg, sondern auch für die Zukunft der SPD bei Landtagswahlen im ganzen Land. „Er könnte eine bedeutende Rolle im kommenden Jahr spielen“, prognostizieren politische Analysten.
