Vor einigen Jahren schien alles für Informatik-Absolventen vielversprechend: Praktika ohne Ende, hohe Einstiegsgehälter und eine Flut an Jobangeboten gehörten zur Norm. Doch die Realität hat sich jetzt verändert, wie Hany Farid, Informatikprofessor an der University of California in Berkeley, in dem Podcast „Particles of Thought“ erklärte.
Farid teilte mit „Business Insider„: „Früher wurden den Leuten gesagt, sie sollten Informatik studieren, weil das der Weg zu einer großartigen, zukunftssicheren Karriere ist. Doch in nur vier Jahren hat sich das gewandelt – das überrascht mich sehr.“
Informatik-Absolventen stehen unter Druck
Der Professor merkte an, dass die Zeiten echt hart für die Studierenden sind: „Unsere Absolventen hatten in den ersten vier Jahren meist fünf Praktikumsangebote. Sie schlossen mit wirklich hohen Gehältern ab und hatten die Qual der Wahl. Heute ist das ganz anders. Viele sind froh, wenn sie überhaupt ein Jobangebot bekommen.“ Sogar Hakeem Oluseyes Sohn, der kurz vor seinem Abschluss in Informatik steht, hat damit zu kämpfen, eine geeignete Stelle zu finden, so der Bericht von „Business Insider“.
Farid ist sich sicher, dass in der Branche etwas im Gang ist. „Es gibt immer wieder Konvergenzen, wo viele Faktoren zusammenkommen – ein Teil davon ist KI. Und die Anzahl der freien Stellen wird offenbar geringer“, merkte er an.
Tipps für das Studium: Vielfalt statt Einfalt
Früher empfahl Farid den Studierenden, sich in verschiedenen Bereichen fortzubilden. „Du solltest ein bisschen über Physik, Sprache, Geschichte und Philosophie wissen. Aber am Ende musst du in deinem Fach wirklich gut sein.“ Doch jetzt denkt er, Fragen wie die nach dem richtigen Studienfeld sind entscheidend: künftige Absolventen sollten sich eher breit aufstellen und in unterschiedlichen Disziplinen Fähigkeiten entwickeln. „Die Zukunft ist ungewiss“, stellt Farid fest.
Farid zog einen interessanten Vergleich: „Ich glaube nicht, dass KI Anwälte überflüssig machen wird. Aber Anwälte, die Technologien wie KI anwenden, werden diejenigen verdrängen, die es nicht tun können. Das gilt für jeden Beruf.“
Der erste Eindruck zählt: Die ersten 90 Sekunden im Interview
Wer es bis zum Vorstellungsgespräch geschafft hat, sollte die ersten Minuten nicht unterschätzen. Laut Kommunikationsprofi Michael Chad Hoeppner von der Columbia Business School entscheiden oft schon die ersten 90 Sekunden über den gesamten weiteren Verlauf des Gesprächs.
Anstelle bloßer Fakten empfiehlt er, persönliche Geschichten zu teilen, die im Gedächtnis bleiben. Auch Stimme, Körpersprache und Augenkontakt spielen eine entscheidende Rolle. Ein gutes Üben von bestimmten Fragen kann helfen, sicher aufzutreten, was nicht nur in Gesprächen, sondern auch im zukünftigen Berufsleben wettbewerbsfähig macht.
