Piloten stimmen für Streik: Lufthansa in der Krise

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Die Situation bei Lufthansa hat sich zugespitzt: Die Piloten stehen vor einem potenziellen Streik. Laut der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat eine klare Mehrheit für einen Arbeitskampf gestimmt, sowohl bei der Hauptgesellschaft als auch bei der Frachttochter Lufthansa Cargo. Fluggäste sollten in den kommenden Wochen auf mögliche Streiks vorbereitet sein.

Wann kann es zu einem Streik kommen?

Bisher wurde kein konkretes Datum für den Streik bekannt gegeben. Die Entscheidung darüber soll von der Tarifkommission der Gewerkschaft getroffen werden. Historisch betrachtet hatte Lufthansa im Falle von größeren Streiks fast das gesamte Flugprogramm für den Zeitraum abgesagt.

Die Urabstimmung war sehr erfolgreich: 90 Prozent der Piloten von Lufthansa und 95 Prozent von Lufthansa Cargo nahmen daran teil, mit einer beeindruckenden Unterstützung von 88 und 96 Prozent für den Arbeitskampf. Damit wurde die Abstimmung angenommen.

Hintergrund des Tarifkonflikts

Im Kern des Konflikts stehen die Betriebsrenten der etwa 4.800 Piloten. Die Gewerkschaft hatte ursprünglich eine Verdreifachung des Arbeitgeberanteils gefordert, ihre Ansprüche jedoch in mehreren Verhandlungsrunden reduziert. Trotz dieser Bemühungen gab es keine Einigung.

Ein Sprecher der Tarifkommission erläuterte: „Die Altersvorsorge ist für die Piloten essentiell – genauso wichtig wie die gesetzliche Rente. Wir erwarten, dass Lufthansa die Beschwerden der Belegschaft ernst nimmt und ein verhandlungsfähiges Angebot zur Altersvorsorge vorlegt.“

Aktuell durchlebt Lufthansa eine schwierige Phase mit massiven Sanierungsbestrebungen. Der Vorstand betont, sich gegenwärtig in einer finanziell angespannten Lage zu befinden, die eine Aufstockung der Betriebsrente nicht zulässt.

Interne Uneinigkeit: Piloten unzufrieden mit der Unternehmensstrategie

Zudem hat der Vorstand jüngst angekündigt, dass kleinere Flugzeuge sowie damit verbundene Arbeitsplätze künftig in Tochterunternehmen mit geringeren Löhnen verlagert werden sollen. Schon bis 2030 soll etwa die Hälfte der Kurz- und Mittelstreckenflüge außerhalb des Hauptunternehmens operiert werden, mit neu gegründeten Betrieben wie Discover und City Airlines.

Diese Entscheidung trifft auf intern auf heftigen Widerstand von Seiten der VC sowie der Kabinencrew-Gewerkschaft Ufo. Während der Pandemie hatte Ufo ebenfalls angegeben, dass die Tarifgespräche gescheitert seien. Fehler bei strategischen Unternehmensentscheidungen können jedoch nicht zum Streikgrund erhoben werden, da sie nicht direkt Teil der Tarifverträge sind.

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