Viktor Orbán trifft Angela Merkel: Eine überraschende Begegnung in Budapest

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Gespräch zwischen zwei politischen Rivalen

Vor gut zehn Jahren waren sie in der Flüchtlingskrise kreative Gegner, jetzt sitzen sie am selben Tisch: Viktor Orbán und Angela Merkel.

Inmitten ihrer seit langem angespannten Beziehung lud Orbán die frühere Bundeskanzlerin in sein Büro in Budapest ein. Grund für den Besuch von Merkel in Ungarn war die Präsentation der ungarischen Übersetzung ihrer Memoiren.

Auf seiner Facebook-Seite teilte Orbán Fotos des Treffens, die die beiden beim Genießen der beeindruckenden Aussicht auf die Donau vom Regierungsgebäude in Buda zeigen. Orbán schrieb: „Einmal Kanzlerin bedeutet bei uns immer Kanzlerin. Willkommen in Ungarn, Angela Merkel.”

Ein Rückblick auf die Konflikte

Was genau während des Treffens besprochen wurde, wurde nicht sofort enthüllt. Es ist jedoch bekannt, dass ihre Differenzen während der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 begannen, als viele Menschen aus Krisengebieten im Nahen Osten durch Ungarn nach Westeuropa weiterzogen. Ungarn half zunächst nicht und schloss die Grenzen, aber schließlich erlaubte Budapests Regierung den Flüchtlingen, weiterzureisen, nachdem Merkel Deutschlands Bereitschaft zur Aufnahme erklärt hatte.

Merkels politischer Slogan „Wir schaffen das!” wurde in den Folgejahren oft von Orbán und seinen Anhängern kritisiert und spöttisch aufgegriffen.

In dem Jahr baute Orbán einen Stacheldrahtzaun an den Grenzen zu Serbien und Kroatien, um die Zuwanderung auf der Balkanroute zu stoppen. Gleichzeitig setzte er Gesetze durch, die Asylgesuche in Ungarn nahezu unmöglich machten. Ser eine der positiven Erinnerungen an Merkels Politik bezeichnete eine Analyse auf der regierungsnahen ungarischen Website „mandiner.hu” ihren Glauben an die Bedeutung von Kompromissen zur Wahrung der europäischen Einheit und A-.ehnlichkeit in der Zusammenarbeit mit Russland.

Merkels Memoiren

Merkel, die von 2005 bis 2021 im Amt war, veröffentlichte ihre Memoiren unter dem Titel „Freiheit. Erinnerungen 1954–2021”. Die ungarische Edition erschien im Verlag Animus unter dem Titel „Szabadsag”. (dpa)

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