Sean ‚Diddy‘ Combs, der berühmte US-Rapper, muss sich jetzt für 50 Monate hinter Gittern verantworten. Dieses Urteil wurde am vergangenen Freitag von Richter Arun Subramanian in New York gefällt.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine deutlich strengere Strafe von über elf Jahren gefordert, während die Verteidigung des Rappers weniger als ein Jahr beantragt hatte.
Aufruf zur Gnade vor Gericht
Vor der Urteilsverkündung hatte Combs seine letzte Chance genutzt, um vor Gericht zu reden. In einer ergreifenden Ansprache bat er den Richter um Gnade. Der 55-Jährige zeigte sich dankbar dafür, endlich auch seine Sichtweise äußern zu können und erklärte, wie sehr er unter den Folgen seiner vergangenen Taten leidet.
Besonders für all das Leid, das er seiner Ex-Freundin Cassie Ventura zugefügt hat, wollte er sich erneut entschuldigen. Auch seiner Mutter und seinen Kindern sprach er seine tiefsten Reue aus. Er gestand, sein Verhalten sei nicht nur beschämend gewesen, sondern auch kränklich. Unter dem Einfluss von Drogen habe er völlig die Kontrolle verloren.
Heute verabscheue er sich selbst für sein früheres Handeln, jedoch betonte er, dass er kein schlechter Mensch sei. Obgleich er an seinem Vergangenem nicht mehr ändern kann, so habe er den starken Willen, eine positive Wende in seiner Zukunft herbeizuführen, und fühlt sich gewappnet, ein besserer Mensch zu werden.
Familienunterstützung aus dem Gefängnis
Vor Gericht erlebte er eine wärmende Unterstützung von seinen sechs Kindern. Sein Sohn Quincy Brown äußerte, dass die Erfahrung im Gefängnis ihn total verändert habe. Die Kinder berührten den Richter zutiefst, als sie für eine zweite Chance für ihren Vater bat.
Die Geschworenen haben Sean Combs in den vergangenen Monaten nicht nur teilweise für schuldig befunden. Sie sahen nur die mildeste Anklage, nämlich Prostitution, als gegeben an. Für schwerere Anklagen wie Verschwörung zur organisierten Kriminalität und Menschenhandel entschieden sie auf nicht schuldig. Hätte er in allen Punkten eine Verurteilung erhalten, hätte ihm sogar eine lebenslange Haftstrafe gedroht.
RND/dpa/seb
