Marken im Umbruch: Warum europäische Autobauer im Schatten von BYD stehen
Die Welt der Marken erfährt durch Künstliche Intelligenz eine radikale Transformation. Ein aktuelles Ranking der wertvollsten Unternehmen zeigt nicht nur viele Neueinsteiger, sondern auch extreme Verschiebungen besonders bei Technologie- und Automarken.
Wie Nina Oswald, Managing Partner von Interbrand, im Interview erläutert, verlieren deutsche Marken zunehmend an Bedeutung. Vor allem in der Medienbranche sieht man, dass Plattformen wie Youtube, Instagram und Netflix neue Wege beschreiten. Diese Marken sind in den letzten drei Jahren um 40 % schneller gewachsen als der Durchschnitt der führenden globalen Marken.
Ein Beispiel dafür ist Netflix, das sein Angebot über das Streaming hinaus auf Gaming, Sport und sogar Live-Events erweitert hat. Der Konzern hat sich so in eine Erlebnisplattform verwandelt, die Nutzer immer wieder anzieht.
Ein weiteres Beispiel erfolgreicher Markenveränderung ist Nvidia. Das Unternehmen hat sich mit seinem Chipherstellungsangebot eine klare Marktführerschaft erarbeitet. Wenn jedoch dieses „Disruptor“-Unternehmen nicht in langfristige Strategien und ein emotionales Markenstorytelling investiert, könnte es Schwierigkeiten haben, seine Bekanntheit zu behalten. Größte nicht gleich besten Markenstrategie, lieber echte, berührende Geschichten erzählen!
Auf der anderen Seite steht BYD als Symbol für den Wandel in der Autoindustrie hin zur Elektromobilität. Mit innovativer Technologie und einem breiten Sortiment an Elektrofahrzeugen ist BYD ein Vorreiter. Doch die Herausforderungen beim Markenaufbau außerhalb Chinas sind nicht zu ignorieren. In Europa wird das Wachstum nur möglich sein, wenn BYD entschlossen in seine Markenidentität investiert.
Dies verdeutlicht die Diskrepanz im Transformationsprozess. Mercedes belegt nach wie vor Platz 10 im Ranking, BMW selbst ist auf dem 14. Platz, obwohl beide Marken für exzellentes Brand Management stehen. Doch bei europäischen Herstellern hapert es oft rund um die Electromobilität, die bislang nicht in dem Maße erfolgt ist, wie es benötigt wäre. Marke und Stärke sind wichtig in Krisenzeiten, aber Geschwindigkeit und angesprochene Masse entscheiden zunehmend über deren Zukunft. Europäische Autohersteller sind in der Lage, was BYD liefert, aktuell jedoch nicht in vergleichbarer Form.
In dem angesprochenen Raum spielen auch andere große Namen wie Mastercard oder Ferrari eine historische Rolle. Ressourcen wie Dynamik sind entscheidend für die Entwicklung neuer Angebote – die Zukunft gehört denen, die es verstehen, sich an Marktveränderungen anzupassen und zu prosperieren.
Marken wie Uniqlo, Booking und Shopify sind weiteren Seite exemplarisch für Unternehmen, die sich genau mit den Bedürfnissen ihrer Kunden auseinandergesetzt haben. Sie lösen spezifische Probleme und schaffen darüber hinaus eine emotionale Bindung. Im Gegensatz dazu gibt es Unternehmen, die stark global unterwegs sind, aber noch viel stärker auf lokale Anforderungen zielen müssen, da geopolitische und kulturelle Unterschiede deutlich werden – die Zeit für globale Einheitslösungen ist abgelaufen!
Die großen Technologieunternehmen dominieren weiterhin den Markt, und KI bleibt der Hauptmotor des Wachstums. Handelsunternehmen haben jedoch ebenso Chancen, wenn sie ihre Angebote leidenschaftlich gestalten, differenzieren und ein vollständiges Erlebnis kreieren. Besonders in der Autoindustrie bleibt abzuwarten, welches Unternehmen die Führung im Wandel zur Elektromobilität gewinnen wird – praktisch alle können Tesla sehen, doch selbst die Marke kommt momentan bei der Innovation nicht hinterher.
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