Die kontroverse Zeitumstellung: Von Vorteil oder nicht?

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Wir kennen sie alle: Die Begriffe Sommerzeit, Winterzeit und die ewige Zeitumstellung. Aber warum stellen wir eigentlich zweimal jährlich die Uhren um? Seit Jahren warnen Kritiker davor, dass es besser wäre, diese umstrittene Praxis abzuschaffen. Doch wieso gab es bislang keinen Erfolg bei diesen Bestrebungen?

Die Idee zur Sommerzeit stammt von William Willet, einem Engländer, der bereits 1907 wusste, dass wir das Tageslicht besser nutzen sollten. Deutschland folgte seinem Vorschlag und führte 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, die Zeitumstellung erstmals ein, um Energie und Kosten zu sparen. Nach dem Krieg wurde dieser Schritt jedoch wieder zurückgenommen, tauchte aber im Zweiten Weltkrieg erneut auf. Seit 1980 dürfen wir uns wieder zweimal im Jahr mit der Zeitumstellung beschäftigen.

Gesundheitliche Risiken durch Zeitumstellung

Ein Argument für die Zeitumstellung ist, dass Kosten gesenkt werden, aber dem widerspricht das Umweltbundesamt. Letzteres stellt fest, dass es kaum Einsparungen gibt. Im Sommer benötigen wir zwar abends weniger Licht, aber dafür verbrauchen wir in den kälteren Monaten morgens mehr Energie fürs Heizen. Laut einem Bericht der WirtschaftsWoche verzichten viele Länder ganz auf die Zeitumstellung. Beispielsweise haben Argentinien, China und Russland die Winterzeit permanent eingeführt.

Doch zurück zur Straßenverkehrssituation: Die Umstellung auf die Normalzeit im Herbst hat nicht unerhebliche Folgen. Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin kommt zu dem Schluss, dass die Umstellung um vielleicht acht Prozent mehr Verkehrsunfälle verursacht. Tiere und Autos begegnen sich gerade in der Dämmerung öfter, da Berufspendler dann unter Umständen unverhofft in die Dunkelheit geraten. Der Biologe Torsten Reinwald erklärt zudem, dass in der Dämmerung viele Wildtiere versuchen, den Fressfeinden zu entkommen, was zur Überlappung mit Spitzenverkehrszeiten führt.

Das politische Dilemma der Zeitumstellung

Aber nicht nur Tiere haben mit den Änderungen zu kämpfen. Menschen sind ebenfalls betroffen. Der “Mini-Jetlag” nach der Zeitumstellung beeinträchtigt besonders sensible Personen. Die WirtschaftsWoche berichtet über Schlafstörungen, Müdigkeit und Appetitlosigkeit, die auftreten. Eine DAK-Studie ergibt, dass beinahe ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland unter den Folgen leidet. 2021 klagten 29 Prozent über Probleme, die durch die Zeitumstellung verursacht wurden, was einen Anstieg von acht Prozent im Vergleich zu 2013 bedeutet. Experten raten dazu, sich raus ins Tageslicht zu begeben und wieder öfter zu bewegen, um den eigenen Biorhythmus zurück ins Gleichgewicht zu bringen.

Bereits 2018 brachte die EU-Kommission den Vorschlag, die Zeitumstellung abzuschaffen. Das folgte einer Umfrage, in der sich erstaunliche 84 Prozent der Bürger für die Abschaffung aussprachen – besonders viele in Deutschland. Doch um mögliche Verwirrungen zu vermeiden, müssen sich die Mitgliedsstaaten erst auf eine Einheitlichkeit einigen.

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[…] Auch wenn das EU-Parlament eine Wiederbelebung des Themas in der Diskussion plant, bleibt die Entscheidung über die Zukunft der Zeitumstellung im Moment ungewiss. Die Fragen kommen auf: Wann und wie wird sich so eine Ausnahme entwickeln?

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