Taktik der Ermittler im Fall Fabian: Silence is golden?
Die Ermittlungen im Fall des tragischen Todes des achtjährigen Fabian aus Güstrow bleiben im Verborgenen, was viele Fragen aufwirft. Am Montag, dem 20. Oktober, durchsuchte die Polizei erneut einen Bauernhof in der Nähe von Reimershagen. Trotz dieser Aktion wollten weder die Polizei noch die Staatsanwaltschaft genauere Informationen zur Situation geben.
Es gibt sogar eine Pressemitteilung, in der die Behörde um Verständnis für das Schweigen bittet. Gemäß den ermittelnden Beamten soll die Zurückhaltung dazu dienen, die laufenden Ermittlung nicht durch voreilige Medienberichte zu stören.
Sensibel bei Prüfungen
Die Leiche des kleinen Fabian wurde am 14. Oktober in der Nähe von Klein Upahl gefunden, und schnell wurde klar, dass es sich um ein Gewaltverbrechen handelte. Kriminalwissenschaftler Christian Matzdorf von der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin vermutet, dass die ruhige Ermittlungstaktik etwas strategisches an sich hat.
Er erklärt, jede Ermittlung ist einzigartig und erfordert einen anderen Umgang. Bei bestimmten Fällen, wie zum Beispiel dem von Rebecca Reusch, kann ein öffentlicher Zugang kontraproduktiv sein. Es kommt nicht selten vor, dass in der Stille gearbeitet wird, was jedoch nicht bedeutet, dass nichts geschieht.
Die Verstrickungen im Umfeld
Von außen sieht es so aus, als ob die Ermittlungen etwas sporadisch ablaufen, da hier und da ein Grundstück durchsucht wird. Doch tatsächlich verfolgt die Polizei vermutlich mehrere Theorien gleichzeitig, die nach und nach geprüft werden müssen. Prof. Matzdorf hebt hervor, dass zuerst immer das soziale Umfeld des Vermissten untersucht wird, dazu gehören Schule, sportliche Vereine und die direkte Familie.
Bereits kurz nach dem Verschwinden Fabians gab es Suchaktionen, in denen ein Hund eine Spur entdeckte, die im nahen Wald verlief entwickelt. Es wurde angenommen, dass Fabian an dem Tag, an dem er verschwunden ist, zu seinem Vater fahren wollte, der in der Nähe wohnt.
Ständige Geheimhaltung bis zur ausreichenden Information
Der Experte erklärt weiter, die größte Herausforderung besteht darin, Informationen systematisch zu sortieren und zu entscheiden, ob die Ermittlungen leise oder öffentlich verfolgt werden sollen. Wenn genügend Material vorliegt, könnte eine öffentliche Fahndung ins Auge gefasst werden, um den Zeitraum und den Wirkbereich zu erweitern.
Es bleibt für Experten herausfordernd, aus der Ferne zu analysieren, in welche Richtung die Ermittlungen mit der derzeitigen Durchsuchung gehen. Matzdorf ist jedoch optimistisch und betont, dass die Chancen auf einen Durchbruch nicht zwangsläufig mit der Zeit schwinden. Auch die Hinweise und Beweise werden weiterhin regelmäßig ausgewertet.
Auch die Familie von Fabian erwartet weitere Klarheit, speziell die Mutter, die ihre Erlebnisse in den letzten Stunden mit ihrem Sohn anders beschreibt als bisher von den Medien dargestellt.
