Wichtige Änderungen für Autofahrer: eCall in Millionen Autos geht 2028 verloren
Ab 2028 wird in Deutschland das 2G-Netz von Mobilfunkanbietern wie Vodafone und der Telekom Schritt für Schritt abgeschaltet. Was bedeutet das für Autofahrer? Rund 5,5 Millionen Fahrzeuge könnten bis dahin beim TÜV durchfallen, denn ihr automatisiertes Notrufsystem eCall wird nicht mehr funktionieren. Laut Auto Motor und Sport ist das besonders problematisch, da seit 2018 alle Neuwagen diese Technologie besitzen müssen.
Das drohende TÜV-Fiasko für viele Fahrzeuge
Laut Vorschrift müssen seit März 2018 alle neu zugelassenen Autos und leichten Nutzfahrzeuge in der EU mit dem so wichtigen eCall ausgestattet sein. Dieses System sendet nach einem schweren Unfall automatisch einen Notruf über das Mobilfunknetz und informiert die Rettungsdienste. Interessanterweise nutzen die meisten Klein- und Mittelklassewagen noch die veraltete 2G-Technologie.
Die Abschaltung beginnt im September für Vodafone und bereits im Juni 2028 für die Telekom. Telefónica (O2) hat dagegen noch keinen genauen Termin festgelegt. Ab diesem Zeitpunkt wird der eCall in vielen Fahrzeugen nicht mehr funktionieren.
Der Unterschied zwischen aktuellen Mobilfunkstandards
Das 2G-Netz ist der älteste Standard und eignet sich hauptsächlich für Telefonate und SMS. Die Datenübertragungen sind extrem langsam, maximal 220 Kbit/s mit EDGE— was für moderne Ansprüche, wie Videos schauen oder große Webseiten laden, gaukelt einem eher eine schmerzhafte Wartezeit vor.
4G hingegen bietet ein viel schnelleres Internet, bekannt als LTE in Deutschland. Mit Übertragungsraten bis zu 1 Gbit/s können mehr Daten blitzschnell gesendet werden, ideal für Streaming und Videotelefonate.
5G ist die neueste Evolutionsstufe des Mobilfunks, die rasante Geschwindigkeiten bis zu 10 Gbit/s ermöglicht. Da profitieren vor allem die Industrie und vernetzte Fahrzeuge, aber auch einfach Otto Normalverbraucher beim Surfen oder im Streaming.
Quellen: Bundesnetzagentur, Bundesinnenministerium
Wer ist betroffen?
Es handelt sich um alle Fahrzeuge, die seit März 2018 eine Typgenehmigung erhalten haben und nur auf das 2G-Netz für Notrufe angewiesen sind. Vor allem viele Kleinwagen sind gefährdet. Instandsetzungen durch neuere eCall-Module, die ebenfalls 4G oder sogar 5G unterstützen, können jedoch teuer und complicated sein.
Falls der eCall nicht mehr einwandfrei funktioniert, könnte das Auto die TÜV-Plakette verlieren, da diese Technik für Neufahrzeuge zur Pflicht gehört. Der TÜV-Verband rät, schon jetzt an eine Gesetzesanpassung zu denken, solange es keine technische Lösung gibt.
Was betroffene Autofahrer tun können
Besitzer von Neuwagen oder Autos, die nach 2018 produziert wurden, sollten nachfragen, ob ihr eCall-Modul auch die neuen Mobilfunkstandards wie 4G oder 5G nutzen kann. Aktuell gibt es leider nur in den seltensten Fällen eine kostengünstige oder machbare Nachrüstung.
Zur Zeit sind in der Politik, bei Autoherstellern und Prüfstellen Gespräche über Übergangsregelungen oder technische Ausnahmen für die TÜV-Abnahme am Laufen. Bis es dazu Näheres gibt, hier ist der Rat: Bei der nächsten Inspektion beim Händler oder dem Service ansprechen!
