Sahra Wagenknecht fordert Markus Lanz heraus: „Hören Sie auf!“

Estimated read time 3 min read

Kontroversen und hitzige Debatten

Kaum einen Tag vergeht, ohne dass Sahra Wagenknecht mit ihren Aussagen polarisiert. Bei „Markus Lanz“ (ZDF) am Donnerstagabend brachte sie gleich mehrere Themen zur Sprache, die zu teils erbitterten Diskussionen führten, insbesondere bezogen auf die Meinungsfreiheit in Deutschland und die Haltung zur deutschen Russland-Politik.

Sahra Wagenknecht erhält oft harsche Kritik für ihre Ansichten zum russischen Umgangston im Ukraine-Konflikt. Auch in der Talkshow wurde sie nicht von den Gegenargumenten verschont, als sie versuchte, die Motive des russischen Präsidenten zu relativieren und die NATO-Expansion ins Feld zu führen.

„Wir müssen mehr auf Diplomatie setzen, sonst eskaliert die Lage. Ich will nicht, dass wir in einen Krieg mit Russland hineingeredet werden“, äußerte Wagenknecht, während sich Militär-Experte Carlo Masala mit der klaren Botschaft meldete: „Das alleinige Hindernis für Frieden ist Russland.“

Die Journalistin Kerstin Münstermann fügte hinzu: „Es gibt in diesem Konflikt ein klares Ungleichgewicht – einen Aggressor und ein Opfer, das sich wehrt.“ Doch Wagenknecht blieb unbeeindruckt und wies erneut darauf hin, dass Russland einen Waffenstillstand nur im Zusammenhang mit einem Friedensvertrag akzeptieren würde.

Eine leidenschaftliche Warnung

Geprägt von emotionalen Momenten war auch Maria Aljochina, eine russische Aktivistin, die eindringlich warnte: „Das sind fast genau die Propagandastimmen, die in Russland zu hören sind.“ Sie berichtete sogar, dass sie für ihre kritischen Äußerungen über zwei Jahre im Gulag eingesperrt war.

Wagenknechts Position warf nicht nur Fragen auf, sondern berührte auch Gastgeber Lanz tief. Er erinnerte sich mit Tränen, wie er 2018 junge Menschen in St. Petersburg getroffen hatte, die von einem besseren Russland träumten. Die ehrliche Frage an Aljochina, „woher nehmen Sie den Mut, dennoch weiterzumachen?“, erhielt eine überraschende Antwort: „Ich habe nie nach Sicherheit gesucht. Ich wünsche mir, dass die Ukraine überlebt.“ Dieser Kernsatz schockierte Lanz.

Lanz und Wagenknecht im ständigen Duell

Als der Moderator über die bemerkenswerte Stille um Wagenknecht gegen Ende des Gesprächs anmerkte, entgegnete sie frech, das liege daran, dass man sie nicht einlade. Lanz konterte daraufhin: „Fühlen Sie sich also benachteiligt, was Talkshows angeht?“ Das stellte Wagenknecht auf die Probe; sie wurde defensiv und meinte: „Es geht nicht um mein Ego.“

„Die Meinungsvielfalt in Deutschland wird zunehmend eingeengt“, behauptete sie und bezog sich auf die geringe Anzahl der Auftritte ihrer Partei nach der letzten Bundestagswahl: nur dreimal in öffentlich-rechtlichen Talkshows.

Wagenknecht ist überzeugt, dass damit eine zunehmende Ausgrenzung ihrer Ansichten beabsichtigt ist: „Es ist kein Wunder, dass immer mehr Menschen wütend auf unseren Rundfunk sind.“ Ein Pivot, der Markus Lanz sichtbar ärgerte: „Jetzt sind wir aber richtig im Kulturkampf! Ob Sie noch einen Teil haben, hauen Sie raus!“

Inmitten der ständigen Wortgefechte kam Lanz entgegen: „Hören Sie auf! Ich leugne nichts, ich muss erst verarbeiten, was wir gerade gehört haben.“ Diese leidenschaftliche, aber gegensätzliche Einschätzung zur Meinungsfreiheit und politischen Korrektheit bleibt auch nach der Sendung in den Köpfen der Zuschauer.

Related Posts: