Hendrik Streeck, Gesundheitspolitiker von der CDU, hat Bedenken geäußert, dass wir als Gesellschaft zu sorglos mit unserem Gesundheitssystem umgehen. Seiner Meinung nach bietet es sich gerade bei teuren Medikamenten für ältere oder kranke Menschen an, Einsparungen zu prüfen, ja sogar im Licht seiner eigenen Erfahrungen mit seinem verstorbenen Vater.
In der Talkshow „Meinungsfreiheit“ auf Welt TV sprach Streeck über die Frage, ob sehr alte Menschen teure Medikamente verschrieben bekommen sollten. „Die Bürger nutzen das Gesundheitssystem übermäßig“, erklärte der 48-Jährige und fügte hinzu: „Wir sollten nicht verschwenderisch mit unseren begrenzten Ressourcen umgehen.“ Er betonte zudem, dass es Lebensphasen gibt, in denen bestimmte Behandlungen möglicherweise nicht mehr sinnvoll sind.
Persönliches Erlebnis mit dem Vater
Streeck berichtete von schwierigen Zeiten, die er während des Sterbeprozesses seines Vaters, der an Lungenkrebs erkrankt war, durchgemacht hat. „In den letzten Wochen wurden unglaublich hohe Geldbeträge ausgegeben, die letztlich nichts gebracht haben. Es wurden die neuesten Therapien ausprobiert und es war mehr Kosten verursacht worden, als mein Vater jemals in seinem Leben für die Gesundheitsversorgung ausgegeben hat“, resümierte Streeck nachdenklich. „Das ist eine Frage, die in die medizinische Selbstverwaltung gehört.“
Der Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherung wird durch den Gemeinsamen Bundesausschuss festgelegt, der eine Zusammensetzung von Vertretern der Gesundheitsberufe, Krankenkassen und unparteiischen Mitgliedern ist. Patientenvertretungen können zwar mitberaten, haben jedoch kein Stimmrecht.
