Die bevorstehende Vereinbarung zwischen Apple und Google sagt einiges aus. Ob sich die beiden Firmen dazu äußern werden? Nicht wahrscheinlich, außer sie müssen die Zahlen preisgeben. Trotzdem sollten Apple-Fans aufmerksam bleiben.
Diese Neuigkeiten sind sowohl gut als auch etwas kritisch zu sehen. Hier erfährst du, warum.
Details zum Deal
Also, was steckt wirklich hinter diesem Deal? Es wird berichtet, dass Apple Google rund eine Milliarde Dollar pro Jahr zahlt, um eine maßgeschneiderte Version des Gemini-KI-Modells für die kommende Siri zu nutzen, die im Frühling veröffentlicht werden soll.
Das KI-Modell wird mit angeblich 1,2 Billionen Parametern betrieben und soll auf Apples Servern mit Private Cloud Compute laufen. Das bedeutet, dass deine Daten, zumindest offiziell, niemand abgreifen kann. Gerüchte besagen, dass diese Partnerschaft zustande kam, nachdem Apple die Google-KI zusammen mit den Technologien von Anthropic und OpenAI evaluiert hatte.
Was bedeutet das für Nutzer?
Ehrlich gesagt, es gibt Gründe zur Freude! Die neuesten Modelle von Gemini gehören wirklich zu den besten auf dem Markt. Auch wenn Apples Version vielleicht nicht ganz mit Gemini 2.5 Pro vergleichbar ist, wirkt es klar, dass sie hier keine zweitklassige Lösung anstreben.
Natürlich wird das Gespräch mit der neuen Siri anders ablaufen als mit Googles Gemini. Die Sprachausgabe wird wahrscheinlich der typischen Siri-Stimme mehr ähneln und auch andere Prioritäten mitbringen. Zusätzlich wird der Zugriff auf deine persönlichen Daten auf dem Smartphone gewährt. Man kann sich das vorstellen wie zwei Autos mit ähnlichem Motor, aber unterschiedlich konzipierten Fahrwerk und Optionen.
Was für ein Schritt für Apple!
Die Tatsache, dass Apple beinahe ein Vermögen für die Kerntechnologie eines Konkurrenten investiert, spricht Bände über die Veränderungen in Cupertino. Meistens meidet Apple es, externe Technologien zu verwenden. Normalerweise entwickelt man selbst oder kauft ein bereits existierendes Unternehmen.
Doch dies zeigt, dass Apple bereit ist, sein „Eigenbrötler“-Image abzulegen, um eine Siri zu kreieren, die wirklich funktioniert. Und das dürfen wir gerne anerkennen.
Die Skepsis von Fans
Trotz der positiven Seite sollten Apple-Enthusiasten vorsichtig sein. Ich bin skeptisch, wenn Apple darauf besteht, alles selbst zu entwickeln. Vor allem funktioniert das oft nicht. Es gibt viele Fälle, in denen die Technologie selbst entwickelt wurde und einfach fehlte.
Ein Beispiel: Apple hätte den offenen Vulkan-Standard für Grafik verwenden können, aber statt dessen entstand die eigene Grafik-API, Metal – keine besonders gute Entscheidung. Auch die Notwendigkeit eines eigenen verlustfreien Audioformats, sehe ich als fragwürdig an.
Um den Bogen zu spannen: Google zahlt Apple rund 20 Milliarden Dollar jährlich, um die Standardsuchmaschine in Safari zu stellen. Obwohl es auch andere Optionen gibt, verlässt sich doch praktisch jeder auf Google.
Das war nicht die beste Erfahrung für die Nutzer. Google hat die Suchergebnisse hinter verschlossenen Türen verschlechtert, während sie die Daten nutzten, um ihre Dominanz in der Suche auszubauen. Eine datenschutzfreundliche Suchmaschine hätte Apple von Anfang an entwickeln sollen.
Niemand kann den Flop von Apple Maps vergessen. Sie versuchten, unabhängig zu sein, und das Ergebnis war katastrophal. Die anfängliche Datenlage war ein Mischmasch und bestand im Wesentlichen aus Daten, die Apple nicht besaß. Glücklicherweise hat Apple dazugelernt und arbeitet mittlerweile daran, die Maps funktional und zuverlässig zu machen.
Apples Bedarf an einem eigenen KI-Modell
Eins steht fest: Apple benötigt eigene Technologie in gewissen Bereichen. Ein großes KI-gestütztes Sprachmodell sollte ganz oben auf der Liste stehen.
KI wird bald nicht nur in Chatbots Verwendung finden, sondern überall in Apple Produkten. Von der Kamera über Bildbearbeitung bis hin zu Benachrichtigungen. Sicherlich ist das gesamte LLM, welches unsere Geräte steuert, das Herzstück der KI-Tecbnologien.
Ein eigenes leistungsfähiges LLM ist für Apple fast so wichtig wie ein eigener Webbrowser. Die Tatsache, dass Apple Einsicht in die Defizite ihrer selbst entwickelten LLM hat und alternativ auf Google zurückgreift, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die Herausforderung bleibt, dass Apple entweder aufholen oder hilflos weiter zurückfallen muss, da die Konkurrenz immer besser wird und Apple anscheinend ständig Talente verliert.
In der Zwischenzeit könntest du dich über die Partnerschaft zwischen Apple und Google freuen – vorausgesetzt, sie bleibt ansprechend.
