Pulsetrain: Die Zukunft der Batterietechnologie

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Das 2024 ins Leben gerufene Start-up Pulsetrain aus München hat sich einiges vorgenommen: Sie wollen künftige Batterien effizienter und langlebiger machen. In den nächsten zehn Jahren planen sie, im Elektromobilitätssektor eine Schlüsselrolle zu spielen und als technologische Führer im Bereich der softwaregestützten Leistungselektronik global bekannt zu werden – das hat COO Niclas Lehnert in einem Interview mit der Automobilwoche betont.

Die Basis dieser ambitionierten Pläne ist ein KI-gesteuertes Batteriemanagementsystem. Dieses System zielt darauf ab, die Lebensdauer der Batterien um bis zu 80% zu verlängern und gleichzeitig Kosten sowie Gewicht der Batterien zu reduzieren. Zudem wird bidirektionales Laden auf ein hohes Niveau verbessert.

„In einem traditionellen Batteriepack limitiert immer die schwächste Zelle das gesamte System“, erläutert Pulsetrain. Ihre innovative Technik ermöglicht es, jede Zelle in Echtzeit zu überwachen. So können mögliche Schwächen oder Probleme frühzeitig erkannt und gezielt tackle, etwa durch das Entlasten von überlasteten Zellen.

Die präzise Kontrolle durch KI soll Überhitzung und ungleiche Abnutzung verhindern – zwei kritische Faktoren, die zu Ausfällen oder Sicherheitsrisiken führen können. Durch diese Technologie wird sichergestellt, dass die Batterie immer optimal funktioniert, was sowohl die Sicherheit als auch die Lebensdauer positiv beeinflusst.

Einfache Antriebsstrang-Architektur

Dank der cleveren Kombination von Software und moderner Halbleitertechnologie gelingt es Pulsetrain, die Antriebsstrang-Architektur deutlich zu vereinfachen. Funktionen wie AC-Ladegerät, Batteriemanagement und Umrichter sind zu einem einzigen System zusammengeführt. Ein besonderes Merkmal ist das Over The Air-Update (OTA), welches sicherstellt, dass die Software über den gesamten Lebenszyklus hinweg aktuell bleibt, ohne dass dabei Eingriffe in die Hardware notwendig sind.

In einer ersten Testphase wurden bereits vielversprechende Ergebnisse erzielt, und der fahrfähige Prototyp hat das Licht der Welt erblickt. Der nächste große Schritt steht noch an: Die Entwicklung eines verbesserten Prototyps, der in Leistung und Funktionalität überzeugen will. Pulsetrain sieht sich vor allem als Technologieführer und hat deshalb das Biberacher Firmen Handtmann an Bord für die Batteriefertigung und Batteriesystem-Entwicklung. Das Ziel ist klar: Bis Ende 2028 soll ein serienreifes Produkt auf dem Markt sein.

Pulsetrain plant, seine Lösungen anfänglich im Nutzfahrzeugbereich zu implementieren, der Automobilsektor soll perspektivisch folgen. In der ersten Seed-Finanzierungsrunde im März dieses Jahres sammelte das Start-up beeindruckende 6,1 Millionen Euro ein. Unterstützung kommt von den Risikokapitalgesellschaften Planet A Ventures und Vsquared Ventures.

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