Die Medienberichterstattung im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg zeigt, dass die Propaganda von Russland neue Dimensionen annimmt.
Putin stellt Großbritannien ins Visier: Neuer Staatsfeind Nummer eins?
Noch vor kurzem waren es die USA und Donald Trump, die im Fokus der russischen Feindesliste standen. Doch nun hat dieser Posten ein anderes NATO-Land übergenommen.
Moskau und London haben eine turbulente Beziehung – und die Situation hat sich während des Ukraine-Kriegs drastisch verschärft. Die Unterstützung für die Ukraine hat von den USA zu einer neuen Achse geführt, unter der Führung von Ländern wie Frankreich und genau dem Vereinigten Königreich. Die britische Regierung ist mittlerweile offenbar von Kremlchef Wladimir Putin als der neue Hauptgegner auserkoren worden.
Die Spannungen zwischen Russland und Großbritannien haben eine lange Geschichte, doch durch den Ukraine-Konflikt hat sich die Lage noch einmal zugespitzt. Laut der britischen Zeitung The Guardian ist London nun das bevorzugte Ziel russischer Propaganda.
Großbritannien in der russischen Wahrnehmung als bevorzugtes Feindbild
„Da Trump nicht mehr direkt angegriffen werden kann, auf wen verlagert sich die Schuld? Die Engländer sind jetzt das nächste Ziel. Man kann uns leicht als Ursprung aller russischen Probleme darstellen“, erklärte John Foreman, ehemaliger britischer Verteidigungsattaché in Moskau, in einem Interview.
In der Begründung sieht Russland Großbritannien hinter mehreren geopolitischen Widersprüchenल्प, verdächtigt es beispielsweise der Involvierung in die Sprengung der Nord-Stream-Pipeline oder der Initiierung von Angriffen auf russische Militärbasen. Zudem gibt es neue Vorwürfe, dass britische Geheimdienste versucht haben könnten, einen russischen Piloten zum Überlaufen zu bewegen, während dieser ein mit einem Kinschal-Raketensystem ausgerüstetes Kampfflugzeug steuerte.
Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagte, dieser Plan sei durch den Inlandsgeheimdienst, den FSB, vereitelt worden. Jedoch bestreitet London jegliche Beteiligung an solchen Aktionen. Dieser gegenseitige Tadel führte im März zu einer Diplomatenausweisung, wobei beide Seiten die Handlungen als unwürdig deklarieren.
Russische Propaganda verstärkt den Eindruck von Großbritannien als Staatsfeind
Laut Reuters wird Großbritannien von Russlands Geheimdiensten als Kriegstreiber angesehen und soll den friedlichen Lösungen im Ukraine-Konflikt in den Weg stehen. Besondere Verärgerung äußert Moskau über Überlegungen des britischen Premiers Keir Starmer, möglicherweise britische Truppen in die Ukraine zu senden.
Die Effekte der russischen Propaganda sind deutlich spürbar. Wie The Guardian berichtete, drohen Putin-freundliche Moderatoren im russischen Staatsfernsehen über die Macht von Russlands neuen Atomtorpedos, die die Möglichkeit bieten, Großbritannien zu „versenken“. Sicherheitsumfragen des Lewada-Zentrums zeigen tatsächlich, dass 49 Prozent der Russen das Vereinigte Königreich als einen der Hauptfeinde betrachten. (Quellen: Nachrichtenagentur Reuters, theguardian.com)
