Deutschland braucht ein vielfältigeres Stadtbild – Gibt es ein Stressproblem?

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Deutschland braucht ein vielfältigeres Stadtbild – Gibt es ein Stressproblem?

In der laufenden Diskussion um das Stadtbild in Deutschland macht ein Kritiker auf einen wichtigen Punkt aufmerksam: Die Diskussion geht nicht wirklich auf die grundlegenden Probleme ein. Er warnt zusätzlich, dass wir uns damit einer chronischen Belastung aussetzen.

Studie zur Auswirkung der Architektur auf unsere Psyche

Gerade hat eine neue Studie der University of Cambridge bedacht, die wohl viele schon ahnen: Architektur beeinflusst unsere Gefühle für unsere Umgebung. Diese Forschung zeigt, wie Fassaden mit vielen engen Elementen einen hohen Stress verursachen können – Holz- und Metallelemente in vertikalen Anordnungen sind dabei Beispiele, die Stress hervorruft.

Bart Urban von BuzzFeed News Deutschland erklärt, dass diese Studie einen klaren wissenschaftlichen Beleg dafür liefert, dass die gegenwärtige Bauästhetik in Deutschland „puren Stress“ generiert. Er ist Teil der Gruppe Architektur Revolution, die diese Erkenntnisse auf Instagram geteilt hat. Urban fordert zudem eine Rückbesinnung auf natürliche Elemente und traditionelle architektonische Gestaltung, wie geschwungene Designs sowie charakteristische Details wie Fenstersimse.

Übersehen wir die ewigen Herausforderungen des Stadtbilds?

Der Kritiker bei dieser Debatte, Urban, merkt an, dass der Fokus zuletzt stark auf dem menschlichen Aspekt des Stadtbilds lag. Dabei übersehen wir jedoch die hartnäckigen, strukturellen Probleme. Gerade die neuen Hochhäuser mit ihren allzu gewohnten Designs tragen zur negativen Urbanisierung bei. Ihnen wird ein steigendes Gesundheitsrisiko zugeschrieben, das die Bürger ernsthaft betrifft.

Harald Deinsberger-Deinsweger, Architekturpsychologe und Teil des Instituts für Wohn- und Architekturpsychologie (IWAP) sieht die Publikation als gute Ausgangsbasis. Er präzisiert, dass die weitere Forschung nötig ist: Zwar wurde in der Studie sogar ein mathematisches Modell erstellt, das interessante Parameter ermittelt, aber die Auswirkungen auf Menschen wurden nicht wirklich geprüft.

Befinden wir uns auf einem gefährlichen Weg?

Uns bleibt die Überlegung, wie lange sind wir solchen Stressfaktoren ausgesetzt? Deinsberger-Deinsweger äußert sich zum Pattern-Glare-Effekt – der bezieht sich auf Musterbildung bei Linien oder Streifen auf Oberflächen, die sehr nah beieinander liegen. Dabei kann es zu verleiteten Organe und oberflächlichen Wahrnehmungsstörungen kommen, aber Für gesunde Individuen ist ein kurzer Kontakt damit in der Regel kein großes Problem.

Architekturpsychologie im Einsatz – Enorm wichtig ist die Nutzung ausgeglichener und ansprechender Designs. Eine einfache Webseite nutzt geschickt natürliche Elemente hinweg, ohne sie ideologisch strapazieren zu müssen. Dieser Punkt sollte diskutiert werden, um sachliche Meinungen und Annäherungen zu vermuten. Unterschiedliche Ansätze der Gestaltung leisten dazu ihren Beitrag.

Kritiker wie der Architekt Philipp Oswalt führen das Thema weiter und äußern, dass ursächliche Probleme im modernen Städtebau zur Zeit teils von rechtsextremen Positionen getroffen werden können. Diese Informationen sind auf Links im Artikel zu finden, zum Beispiel den über taz.

Es ist erwiesen, dass unser Wohlbefinden unter den monotonen Hochausstrukturen in den Städten leiden kann – eine verwilderte, stressfolgende Unordnung entsteht durch zu geringe Integration von Natur. Der Versuch zur Stressbewältigung liegt an der Immobiliengesellschaft und deren Raumgestaltung in Deutschland, um ausreichend viel Grün für die Bürger anzulegen.

Harald Deinsberger-Deinsweger gesteht die Bedeutung vielfältiger Architektur zu. Vielfalt in der gestalterischen Fassade sowie Abwechslung im Stadtbild führt nachweislich zu mehr Lebensqualität – zu simple äußere Facetten schadet nicht. Geht der Großteil der Gestaltung jedoch in Richtung Tristesse, kann es schädliche Folgen mit sich bringen.

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