In Hessen will die AfD heute eine neue Jugendgruppe ins Leben rufen, was in der ganzen Bundesrepublik für Aufregung sorgt. Rund 50.000 Menschen reisen an, um gegen die Partei zu demonstrieren. Die Polizei hat sich umfangreich vorbereitet.
Während die AfD in Gießen plant, sich zur Gründung ihrer neuen Jugendorganisation zu versammeln, erwarten die Veranstalter massive Protestaktionen. Schon jetzt steht die Stadt im Zeichen der Proteste, mit insgesamt etwa 50.000 Demonstranten, die Teil von über 30 angemeldeten Veranstaltungen sind. Die Polizei berichtete bereits am frühen Morgen von ersten Ankünften.
Gegner der AfD aus allen Ecken Deutschlands sind unterwegs, um zu verhindern, dass die erwarteten 1.000 Parteimitglieder an den Tagungsort in der Messe Gießen gelangen. Dutzende Protestaktionen, unter anderem organisiert von der Deutschen Gewerkschaftsbund, Die Linke, Attac, Jusos und den Omas gegen Rechts, sind geplant, um die Gründung der Organisation zu verhindern.
Das Bündnis „Widersetzen“ hat angekündigt, gemeinsam die Wege zur Halle zu blockieren, selbst bei Kälte. Über das gesamte Wochenende hinweg dürfte die mittelhessische Stadt die größte antifaschistische Mobilisierung erleben, die es je gab.
Bereits am Vortag kam es zu Protesten, bei denen mehrere Hundert Menschen gegen die bevorstehende AfD-Veranstaltung demonstrierten. Laut Polizei sind im Einsatz: Polizeihubschrauber, Drohnen, Wasserwerfer und eine Reiterstaffel. Insgesamt rechnen die Behörden mit einer großen Zahl an Polizeikräften, einschließlich Unterstützung aus 14 anderen Bundesländern und der Bundespolizei.
Weidel warnt vor Gefahren für Teilnehmer
Die AfD-Chefin Alice Weidel äußerte ihre Besorgnis über den Weg, den die Teilnehmer des Gründungskongresses zu gehen haben, und sprach von einem möglichen „Spießrutenlauf“. Sie betonte, dass sie sich sicher fühle dank des Polizeischutzes, zeigte sich jedoch besorgt um die anderen Teilnehmer.
Die AfD beabsichtigt, die ‚Junge Alternative‘ (JA) unter dem neuen Namen „Generation Deutschland“ zu reformieren. Dieser Schritt erfolgt, nachdem sich die JA in diesem Jahr selbst aufgelöst hatte, da die Verbindung zur AfD zu schwach war. Viele Mitglieder mussten nicht einmal der Partei angehören und konnten spontan agieren, was der AfD zunehmend schadet.
Die neue Struktur wird Teilnehmer strikt auf AfD-Mitglieder beschränken. Fehler und Regelbrüche können mit Ausschluss aus der Partei bestraft werden. Die Organisation will junge Mitglieder unter 36 Jahren ansprechen, was mittlerweile mehr als 10.000 Interessierte umfasst und somit die Chance auf eine zahlenmäßig stärkere Gruppierung bietet, als es bei der alten JA mit rund 4.000 Mitgliedern der Fall war.
„Generation Deutschland“ soll laut Weidel eine wertvolle Nachwuchsquelle für die AfD darstellen, vor allem im Hinblick auf die zukünftigen Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern, wo die Partei laut Umfragen zunehmend in Regierungspositionen kommen könnte. Dies führt zu einer Notwendigkeit, viele Posten zu besetzen. Wenn Weidel sagt, es sollen dort Kadermitglieder für die Regierungsverantwortung wachsen, zieht das Antworten und Unruhe nach sich.
Aufgrund der Umsicht und der Gefahr von Aggressionen während des Gründungstreffens warnte die Bundeswehr ihre Soldaten in Uniform, sich in vorsichtiger Weise zu bewegen, besonders bei Bahnreisen, da die Bedingungen vor Ort kritisch sein könnten.
