Demenz verlangsamen: Wie Spaziergänge helfen können

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Die Diagnose „Alzheimer“ kommt oft wie ein Schlag ins Gesicht. Vor allem, wenn erste Veränderungen im Gehirn sichtbar sind, etwa durch Ansammlungen von Eiweißen. Die gute Nachricht? Bewegung könnte auch dann noch etwas bringen. Laut einer aktuellen Studie haben Menschen mit einem erhöhten Alzheimer-Risiko, die sich regelmäßig bewegen, deutliche Vorteile gegenüber den Couch-Potatoes.

Gehen kann tatsächlich helfen

Eine interessante Untersuchung des Harvard Aging Brain Study hat fast 300 Erwachsene zwischen 50 und 90 Jahren über einen Zeitraum von bis zu 14 Jahren verfolgt. Zu Beginn waren alle Teilnehmer kognitiv fit, doch viele trugen eine hohe Amyloid-Belastung in sich – was ein frühes Zeichen für Alzheimer ist.

Die Ergebnisse zeigten: Wer im Alltag aktiv läuft, erlebt einen erheblich langsameren geistigen Abbau und hat weniger wachsende Tau-Proteine im Gehirn, die mit dem Fortschreiten von Alzheimer in Verbindung stehen. Tatsächlich war die Zunahme von Tau-Belastung bei den Vielgängern erheblich geringer als bei den weniger aktiven Probanden.

Es ist bemerkenswert, dass bereits moderate Schritte – etwa 3.000 am Tag – einen Unterschied ausmachten. Wer mehr als das schafft, also bis zu 7.500 Schritte, profitiert noch mehr von dieser gesunden Veränderung.

Warum ist Bewegung so wichtig?

Die Studie kann zwar keine endgültigen Ursachen nennen, aber es gibt ein paar logische Erklärungen: Das Gehen trainiert verschiedene kognitive Funktionen, wie Orientierung und Planung, was dafür sorgt, dass das Gehirn aktiv bleibt. Zudem unterstützt regelmäßige Bewegung die Herzgesundheit, verbessert die Blutzirkulation im Gehirn und könnte sogar entzündliche Prozesse dämpfen – alles Faktoren, die die Ausbreitung von Tau-Proteinen bremsen können.

Dennoch betonen die Forscher, dass es sich nur um eine Beobachtungsstudie handelt. Die Ergebnisse führen nicht unbedingt zu einem direkten Ursache-Wirkung-Schluss.

Was bedeutet das für deinen Alltag?

Falls du dir Sorgen um ein mögliches Alzheimer-Risiko machst oder bereits Biomarker für Änderungen verspürst, dann ist tägliches Gehen ein echter Gamechanger. Überlege dir, wie du zum Beispiel täglich einen Walk in deinen Zeitplan einbaust – vielleicht mit dem Ziel von 5.000 Schritten, das du nach und nach steigern kannst. Klar, Regelmäßigkeit ist das A und O: Kleine, häufige Bewegungsrunden sind effektiver als einmalig große Anstrengungen.

Es ist zudem lohnenswert, Bewegung mit anderen gesundheitlichen Faktoren zu kombinieren, wie ausgewogener Ernährung, genug Schlaf, geistigen Herausforderungen oder sozialen Aktivitäten – all das trägt zur Stärkung der geistigen Gesundheit bei.

Zusammenfassung

Die Forschung zeigt, dass Bewegung zwar kein Allheilmittel gegen Alzheimer ist, jedoch eine effektive Strategie darstellt, auch wenn bereits neuronale Veränderungen vorhanden sind. Jede noch so kleine Aktivität zählt, und mehr Bewegung ist immer ein Gewinn fürs Gehirn.

Quellen:

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