Altersarmut trifft auch Schlagergrößen: Ein Blick auf ihre Rentensituation

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Altersarmut ist ein ernstes Thema, das selbst die glamourösesten Stars der Schlagermusik nicht verschont. Immer wieder sieht man, dass bekannte Sänger und Sängerinnen mit mageren Renten auskommen müssen, was zu finanziellen Schwierigkeiten führt. Ein aktuelles Beispiel ist die Witwe von Horst Janson, die kürzlich bekannt gab, dass sie auf Sozialhilfe angewiesen ist. Auch Promis wie G.G. Anderson oder Dagmar Frederic bangen um ihre Rente.

G.G. Anderson: Nur 43 Euro Rente im Monat

Im Interview mit Schlager.de erklärte G.G. Anderson, dass er tatsächlich eine Rentenzahlung von nur 36 Euro bekam. Kürzlich kam es jedoch zu einer Erhöhung: „Ich musste 650 Euro einzahlen, um jetzt 43 Euro zu bekommen. Natürlich habe ich das gemacht, es wurde also endlich erhöht. Ist doch klasse, oder?“, scherzt der Sänger. Um solchen Zuständen vorzubeugen, hat er privat vorgesorgt.

Dagmar Frederic und Uschi Bauer kämpfen ebenfalls

Auch Dagmar Frederic hat mit ihrer Rente zu kämpfen. Sie verriet im Jahr 2017 in einem Interview mit Bild: „Meine Rente beträgt leider nur 750 Euro pro Monat. Damit kann ich allein nicht leben.“ Somit steht die Künstlerin auch im Alter von 80 Jahren regelmäßig auf der Bühne. In ihren besten Jahren kam sie auf circa 50 Auftritte pro Jahr – und 2025 wird sie ebenfalls wieder unterwegs sein. Trotz Nervosität fühlt sich die Sängerin glücklich, wenn das Publikum denkt: „Die Alte kann ja noch!“.

Auch Schlagerstars von Altersarmut betroffen: Das sagt die Deutsche Rentenversicherung
Dagmar Frederic im Bild: © IMAGO/Future Image

Ähnlich geht es Uschi Bauer: „Meine Rente von der Deutschen Rentenversicherung beträgt 1.300,57 Euro, aber davon gehen etwa 620 Euro für meine private Krankenversicherung ab.“ Sie beschreibt ihre finanzielle Lage nicht gerade euphorisch: „Das kommt sehr nah an die ‘Armutsgrenze‘ ran.“

Auch Schlagerstars von Altersarmut betroffen: Das sagt die Deutsche Rentenversicherung
Uschi Bauer (1995) Erinnerungen werden wach: imago images / United Archives

Trotz ihrer schwierigen Situationen nutzen beide Stars ihre Erfahrungen zur Altersvorsorge. „Seit der Gründung der Künstlersozialkasse (KSK) habe ich dort jahrelang einzahlen können. Ich habe auch in die Pensionskasse für Jung- und Freiberufler investiert und freue mich monatlich über mein Altersgeld“, erzählt Uschi Bauer.

Deutsche Rentenversicherung informiert zu Rentensituation

Die Deutsche Rentenversicherung nennt mehrere Faktoren, die zu Altersarmut beitragen können, darunter unregelmäßige Einnahmen und unzureichende Beratung, sowohl in Finanzfragen als auch bei der Altersvorsorge. In der Musik- und Unterhaltungsbranche gibt es häufig finanzielle Unsicherheiten, weshalb viele Künstler auf die Löhne allein ja nicht setzen können.

Seit den 80ern zahlen Künstler verpflichtend in die KSK ein, um sich abzusichern. Eine Sprecherin der Deutschen Rentenversicherung erklärt, dass durch die KSK selbstständige Künstler und Publizisten in der gesetzlichen Renten- und Krankenversicherung pflichtversichert sind. Aber ein Unterschied zu anderen Arbeitnehmern? „Die Künstlersozialkasse übernimmt die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung, sodass Selbstständige ähnlich wie Angestellte nur ihren Portion zahlen.“ Allerdings gilt, dass sie nicht versichert sind für Unfall- oder Arbeitslosenhilfe, wo sie sich eventuell freiwillig versichern müssen.

Trotz tümmer Risiken mahnt die Deutsche Rentenversicherung, dass private Vorsorge immer wichtig bleibt. „Die Bundesregierung verfolgt seit Anfang der 2000er Jahre ein Drei-Säulen-Modell, um die Altersvorsorge sicherzustellen. Dazu bieten wir deutschlandweit Beratungstermine an, damit man auch im Alter finanziell auf der sicheren Seite ist.“

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