Familienunternehmerverband zieht Lehren aus AfD-Kritik und ändert Kurs

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Der Familienunternehmerverband hat seine Kontroversen rund um die AfD überdacht! Politische Reaktionen von CDU und SPD zeigen, dass man die Kursänderung begrüßt, aber auch Bedenken zur Glaubwürdigkeit hat.

Auf die kritische Reaktion bezüglich seiner Beziehung zur AfD reagiert der Verband nun nachdenklich. Während Verbandspräsidentin Marie-Christine Ostermanner Klärung als wichtig bezeichnet, kommen positive Signale aus der Politik. Die Vertreter von CDU und SPD zeigen sich erleichtert.

Der relevante CDU-Politiker Dennis Radtke merkt an, der öffentliche Druck habe seine Wirkung gezeigt: „Der drohende Verlust von Mitgliedern und Einnahmen scheint den Unternehmern wichtig zu sein,“ erklärt er gegenüber dem Handelsblatt . Radtke bleibt zuversichtlich, da sich einige klare Position beziehen und von der fragwürdigen Entscheidung abgrenzen.

Ein Fehler wurde eingestanden

Vor einer Woche hatte der Familienunternehmerverband verlauten lassen, man hieve ein „Kontaktverbot“ zur AfD auf, dies führte jedoch zu heftigen Reaktionen. Am Sonntag folgte ein Umdenken: Ostermanner erklärte, die Einladung an AfD-Abgeordnete zu einem politischen Abend sei ein klarer Fehler.

Georg Maier, Innenminister in Thüringen und Mitglied der SPD, bemerkt den Richtungswechsel positiv, trotzdem bestehen kritische Ansichten zu den ursprünglichen Annäherungsversuchen: „Es war ein schwerer Fehler seitens des Verbands, sich der AfD zuzuwenden und damit eine problematische Partei mit historischen Wurzeln zu konsultieren,“ zieht Maier Bilanz.

Der Minister zeigt sich zufrieden, dass die Mitgliedsunternehmen klar Stellung beziehen und damit den von Ostermanner eingeschlagenen Irrweg korrigieren. Er betont, dass Demokratie und Internationalität wichtige Faktoren nicht nur für die Gesellschaft, sondern auch für den wirtschaftlichen Erfolg in Deutschland sind.

Maier äußert außerdem die Hoffnung, dass auch die Industrie- und Handelskammern sich deutlicher gegen die AfD positionieren. In Thüringen gibt es den Eindruck, dass gewisse Kammern, unter dem Deckmantel parteipolitischer Neutralität, sich innenpolitisch zurückhalten.

Großes Redebedarf in den IHKs zeigt sich am Beispiel Südthüringens in Suhl, wo einige doch gesprächsbereit sind – trotz der Gefahr, welche die AfD mit ihrer Anti-Euro-Politik für ortsansässige mittelständische Betriebe mit sich bringt.

Die heftigen Reaktionen auf die Haltung des Verbandes zur AfD führten dazu, dass mehrere bedeutende Unternehmen wie die Drogeriekette Rossmann, der Küchengerätehersteller Vorwerk sowie das Getränkeunternehmen Fritz-Kola ihre Mitgliedschaft kündigten.

Am Sonntagabend stellte Ostermann fest, dass die Einladung an AfD-Repäsentanten ein Fehler war. „Wir distanzieren uns von Extremisten und lassen uns nicht von ihnen vereinnahmen“, teilte sie auf der Verbandswebseite mit.

„Es ist nun vonnöten, alternative Wege der Auseinandersetzung zu schaffen, um der AfD begegnen und gleichzeitig darzustellen, wofür wir wirklich stehen“, so Ostermann abschließend.

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