Airbus: Weitere Rückschläge nach Software-Rückruf

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Nach den Schwierigkeiten mit der Software hat Airbus nun ein neues Problem in der Produktion entdeckt. Die Nachrichtenagenturen berichten, dass die Aktie des Unternehmens auf diese Nachricht reagiert hat.

Aktuell ist bei Airbus nicht alles glatt. Berichten zufolge kämpft der Flugzeughersteller mit Qualitätsproblemen in der Herstellung. Zuvor gab es bereits Schwierigkeiten mit der Software von rund 6000 A320-Flugzeugen, die schon ausgeliefert worden waren.

Jetzt gibt es Mängel bei Rumpfteilen von mehreren Dutzend Maschinen der A320-Serie, die sich noch in der Produktion befinden. Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass die bereits ausgelieferten Flugzeuge betroffen sind. Airbus selbst bestätigte, dass es einige Qualitätsmängel bei einer „limitierten Zahl von Panels für die A320“ gibt. Das Unternehmen hat die Quelle dieser Beanstandungen ausfindig gemacht und teilt mit, dass die neu produzierten Teile nun allen Anforderungen entsprechen. In Anbetracht dieser Meldungen fiel die Aktie des Unternehmens am Montag um bis zu fünf Prozent.

Diese neuen Produktionsprobleme sind ein weiterer Streich für Airbus. Dabei wurde noch vor kurzem berichtet, dass sich das Unternehmen von den Schwierigkeiten im Softwarebereich erholt hatte. Das Update bei den A320-Flugzeugen sei schneller als geplant durchgeführt worden, was massive Flugausfälle am Wochenende vermeiden konnte.

Wie das Unternehmen am Montag bekanntgab, normalisiert sich der Betrieb bei den meisten Fluggesellschaften. <?= "Von den 6000 vielleicht betroffenen Flugzeugen haben die meisten die notwendigen Anpassungen erhalten" <?= berichtete Airbus. Auch am Montagmorgen wurde an etwa 100 Flugzeugen gearbeitet, die schnellstmöglich wieder flugbereit gemacht werden sollten.

Der Auslöser für das Update war ein Vorfall bei einem Jetblue-Flug, bei dem es am 30. Oktober zu einem unbeabsichtigten Höhenverlust kam, was zu Verletzungen von zehn Passagieren führte. Daraufhin baten Airbus und die europäische Luftfahrtbehörde EASA die Fluggesellschaften um die Durchführung des mengenmäßigen Updates.

Leichte Flugverkehrsbeeinträchtigungen

Obwohl es am Wochenende zu Reparaturen kam und dadurch einige Störfälle auftraten, berichten Insider, dass der Flugverkehr nur geringfügig eingeschränkt wurde. Laut deren Aussagen mussten etwa zwei Drittel der betroffenen Flugzeuge nicht lange am Boden bleiben. Das lag wohl daran, dass zur Durchführung des Updates keine neue Software erstellt, sondern lediglich eine frühere Version installiert werden musste.

Unternehmen wie Lufthansa gaben an, dass keine Flüge gestrichen werden mussten. Easyjet vermeldete, das Update sei größtenteils bereits am Samstag umgesetzt worden und der Flugbetrieb verläuft planmäßig. Auch Air France musste lediglich 35 Flüge am Freitag ausfallen lassen, könne jedoch das Systemupdate zügig am Samstag abschließen. Nur bei British Airways waren drei Maschinen betroffen, die das angepasste Softwareupdate erhalten mussten.

Erst kürzlich mehr Vorgänge in den USA

Die US-Fluggesellschaft Jetblue berichtete, dass etliche für Sonntag geplante Flüge storniert werden mussten. In Japan hat ANA am Samstag 95 Flüge abgesagt, was 13.500 Passagieren Unannehmlichkeiten bereitete. Besonders brisant war dieses Problem in den USA, da es während des reiseintensiven Wochenendes nach dem Thanksgiving-Fest auftrat. Wiederum wenige Airlines nahmen ab Freitagabend das Software-Update vor, was es vielen Passagieren ermöglichte, ohne große Probleme zu reisen.

Intensive Sonneneinstrahlung als mögliche Ursache

Eine Theorie zur Ursache des Ursprungsproblems ist die intensive Sonneneinstrahlung. Airbus stellte fest, dass diese starke Strahlen möglicherweise Daten beeinträchtigen, die für die Steuerung der Maschinen wirken. In der Luftfahrt haben solche Computeranlagen mit extremen kosmischen Strahlungen zu kämpfen, was manchmal zu falschen Signalen führen kann.

Normalerweise haben die Softwareanweisungen effektive Sicherungen, um solche Fehlfunktionen abzuwenden. Ein Problem im neuesten Update verursachte jedoch eine Lücke im Schutzsystem, die den Höhenverlust bei Jetblue zur Folge hatte.

Die europäische Aufsichtsbehörde EASA hat den Beteiligten mitgeteilt, das Problem sei durch die Software L104, die mit dem Flugsystem Elac B in Verbindung stand, entstanden. Elac ist ein wichtiges Steuerungselement, das seit 2001 in Betrieb ist. Thales, der Hersteller, bestätigte die ordnungsgemäße Funktion gemäß technischen Vorgaben von Airbus.

Dieser Vorfall zeigt, dass Sicherheit in der Luftfahrt immer Priorität hat, auch wenn es im Zuge der Pandemie und der daraus entstehenden Krisen personelle Engpässe gibt. Airbus ergriff sofortige Maßnahmen, um den erwiesenen Fehler zu klären und beteiligte Organisationen und Aufsichtsbehörden zu informieren.

Auf der Plattform X entschuldigte sich Airbus-Chef Guillaume Faury am Samstag bei den betroffenen Airlines und Passagieren. Philippe Tabarot, der Verkehrsminister, stellte klar, dass der Rückruf darauf abzielte,“ jegliches Risiko für Passagiere auszuschließen“. Airbus und die Behörden priorisieren „Transparenz“ und deren präventiven Ansatz.

Aktuell sind laut Airbus rund 11.300 Flugzeuge aus der A320-Familie im Einsatz, wobei das Modell als das meistverkaufte Verkehrsflugzeug gilt – nur knapp hinter dem US-Konkurrenten Boeing.

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