Die Konkurrenz im Elektroauto-Sektor wächst täglich. Immer mehr Hersteller kämpfen um die Vorreiterrolle, und die Namen BYD, Tesla und BMW sind dabei oft ganz oben zu finden. Doch jetzt drängt sich Mercedes‘ Tochtergesellschaft Yasa ebenfalls in die erste Reihe.
Neues von Yasa: Details zur Axial-Motortechnologie
Im Sommer hat Yasa einen neuen Konzeptwagen vorgestellt, den AMG GT XX, der gleich auf einer Rennstrecke 25 Rekorde aufstellte. Der Schlüssel zu dieser Ausnahmeleistung? Ein Axialmotor! Diese Motoren sind nicht nur kompakt und leicht, sondern bieten auch eine hohe Leistungsdichte.
Aktuell gibt es spannende Neuigkeiten zu den Motoren, die diese raffinierte Technologie weiter verdeutlichen. Laut der Fachplattform Electrive arbeitet Yasa an einem neuartigen Radnabenantrieb, der die Axialfluss-Technologie auf ein ganz neues Level heben soll.
Weltpremiere: Der erste masseneutrale Radnabenmotor mit 750 kW
Laut Yasa selbst ist die Technologie für Elektroautos „unübertroffen“. Und das ist nicht ohne Grund. Hierbei wird ein Axialflussmotor mit lediglich 12,7 Kilogramm Gewicht und einer Leistungsdichte von 59 Kilowatt pro Kilogramm direkt in die Radnabe integriert, ergänzt durch einen neuen Wechselrichter von 15 Kilogramm, der eine Spitzenleistung von 1.500 kW bieten kann.
Dieses innovative System löst klassische Probleme, die mit Radnabenmotoren verbunden sind, wie Übergewicht und schwaches Drehmoment. Der Prototyp kann bis zu 750 kW Leistung pro Rad erreichen und liefert konstante 350 bis 400 kW, was den massenneutralen Betrieb ermöglicht.
Bis zu 500 Kilogramm Gewichtsersparnis möglich!
Dank der Integration der Radnaben gibt es massive Vorteile für das gesamte Fahrzeugdesign. „Radnabenmotoren sind eine große Herausforderung und gleichzeitig eine Chance für die E-Fahrzeugindustrie“, zitiert Electrive Tim Woolmer, Gründer und CTO von Yasa.
Durch den Verzicht auf traditionelle Teile wie Antriebswellen und Differentiale könnte Yasa bis zu 200 Kilogramm Gewicht einsparen. Die regenerative Bremskraft des Systems ist so stark, dass die mechanischen Bremsen an der Hinterachse deutlich verkleinert oder sogar ganz obsolet werden könnten. Würde man das Fahrzeug komplett für Radnabenmotoren neu konzipieren, wäre eine Gewichtsreduzierung von beinahe 500 Kilogramm möglich.
Der neu entwickelte Wechselrichter hat mit seiner hervorragenden Leistungsdichte neue Maßstäbe gesetzt und liegt deutlich über dem derzeitigen Industriestandard von 50 bis 70 kW/kg. Die besondere Bauweise des Axialfluxmotors ermöglicht eine enge Integration im Rad, ein Vorteil, den konventionelle zylindrische Radialmotoren nicht bieten können. Momentan handelt es sich jedoch noch um einen Prototyp. Weitere technische Einzelheiten sollen 2026 vorgestellt werden, wenn Yasa mehr zur Serienreife seiner Technologie preisgibt.
Quellen: Yasa, Electrive
