Die USA verfolgen eine aggressive Linie gegenüber Venezuela. Ursprünglich sollte diese als Teil einer Kampfaktion gegen Drogenkriminalität gesehen werden, doch neueste Aussagen deuteten auf deutlichere Absichten hin.
So hat die US-Regierung Streitkräfte in der Karibik positioniert, mit dem Argument, den Drogenhandel zu bekämpfen, insbesondere den zwischen Venezuela und den USA. Dies wurde jedoch von verschiedenen Seiten, einschließlich Caracas, skeptisch betrachtet.
Die US-Heimatschutzministerin Kristi Noem machte nun klar, dass die Hauptmotivation hinter diesen militärischen Aktivitäten der Sturz von Präsident Nicolás Maduro ist. In einem Interview mit Fox News erklärte sie: „Wir fokussieren uns nicht nur darauf, Schiffe zu stoppen, sondern senden auch das klare Signal, dass die illegalen Sachen, die Maduro macht, nicht länger hingenommen werden und er weg muss.“
Es war eine der offensten Erklärungen der US-Regierung bis dato, die verdeutlichen, dass ein regime change in Venezuela angestrebt wird. Dies bezieht sich unter anderem auf aufgegriffene Öltanker durch die US-Küstenwache.
US-Präsident Donald Trump Rückte auch am Montagabend nach, indem er Caracas warnte: „Wenn Maduro weiterhin hart bleibt, wird es das letzte Mal sein, dass er das kann.“ Er fügte hinzu, dass die USA die kürzlich beschlagnahmten Ölmengen aus Venezuela „behalten oder verkaufen“ werden, was zur Auffüllung US-amerikanischer Ölreserven genutzt werden könnte.
Vor wenigen Wochen erst kündigte das Weiße Haus an, Schritte gegen sanktionierte Öltanker zu unternehmen, die venezolanische Gewässer ansteuern. Innerhalb von zwei Wochen wurden bereits zwei solcher Tanker konfisziert, und ein dritter wird nach Informationen aus US-Behörden verfolgt.
Trump machte keinen Hehl daraus und beschuldigte Maduro, Drogenbanden zu kontrollieren und diese gegen die USA zu nutzen. Dabei bezichtigt er ihn, das berüchtigte Drogenkartell Cartel de los Soles anzuführen, das von Washington als ausländliche Terrororganisation eingestuft ist. Im August wurde die Prämie für die Festnahme von Maduro auf 50 Millionen Dollar erhöht.
Vereinte Nationen kümmern sich um die Krise
Die USA haben zudem Kriegsschiffe in der Karibik stationiert, inklusive dem größten Flugzeugträger weltweit. Berichten zufolge kamen bei den Attacken auf verdächtige Schiffe mehr als 104 Menschen ums Leben, doch die US-Regierung hat keinerlei Beweise dafür博gelegt, dass es sich um Drogenhändler handelte. Angehörige berichten von toten Fischern.
Präsident Maduro äußert, dass er hinter diesen militärischen Aktionen die Absicht sieht, seinen Sturz zu forcieren. Neben den offiziellen Kampfmaßnahmen vertreten die USA jedoch die Stellung, dass sie die Drogenkriminalität bekämpfen wollen. Susie Wiles, Stabschefin des Weißen Hauses, gab jedoch in einem Interview mit Vanity Fair an, die Angriffe sollten Druck auf Venezuela ausüben positionieren. Trump wolle die „Boote detonieren, bis Maduro nachgibt.“
Noems jüngste Kommentare untermauern die Theorie, dass die US-Regierung aktiv auf einen Nachfolger für Maduro hinarbeitet.
Am Dienstag wird der Uno-Sicherheitsrat eine Dringlichkeitssitzung zur Diskussion über die Spannungen zwischen den USA und Venezuela abhalten. Diese Sitzung wurde offensichtlich mit Unterstützung von Russland und China von Caracas gefordert.
