Selenskyj und Trump: mögliche Friedensgespräche in Florida
Wolodymyr Selenskyj, der Präsident der Ukraine, bestätigt sein Treffen mit Donald Trump, dem US-Präsidenten, am Sonntag in Florida. Geplant sind Gespräche über Sicherheitsgarantien und Gebietsfragen sowie über Möglichkeiten, Druck auf Russland auszuüben.
Der ukrainische Präsident äußert, dass ein 20-Punkte-Friedensplan zu 90 Prozent fertig ist. Ob an diesem Treffen neue Abkommen unterzeichnet werden, bleibt unklar. Trotzdem hofft Selenskyj, dass „vieles noch vor dem neuen Jahr entschieden werden kann“, wie er auf X mitteilt.
Öffentlicher Friedensplan vorgestellt
Nachdem lange über den Friedensplan geschwiegen wurde, stellte Selenskyj ihn zu Heiligabend mit 20 Punkten vor. Darin sind unter anderem Sicherheitsgarantien von den USA und europäischen Staaten für die Ukraine vorgesehen, die dem Artikel 5 des NATO-Vertrags ähneln.
Russland ist ebenfalls an fortgesetzten Gesprächen mit der US-Regierung interessiert. Kremlsprecher Dmitrij Peskow berichtete, dass Putin seinen Außenpolitischen Berater Jurij Uschakow beauftragt hat, mit Vertretern der USA in Kontakt zu treten. Man habe Angebote aus Washington erhalten und sich auf einen weiterhin bestehenden Dialog geeinigt.
Haltung Russlands: Maximalforderungen bleiben
Trotz der Willenserklärung zu Gesprächen bleibt Russland bei seinen Maximalforderungen. Momentan steht die Kontrolle über die nicht vollständig eroberten Gebiete Donezk und Luhansk im Mittelpunkt der Streitigkeiten.
Laut Berichten der Moskauer Kommersant fordert Putin, die Städte Kostjantyniwka, Kramatorsk und Slowjansk zu kontrollieren. Dies sieht die Ukraine als strategisch wichtigen Punkt an und beabsichtigt, diese Verteidigungslinie nicht aufzugeben, es sei denn, Russland zieht seine Truppen in dem selben Maße zurück, erklärt Selenskyj.
Die USA halten eine mögliche Demilitarisierte Zone im Donbass und eine freie Wirtschaftszone für diese Region für diskussionswürdig.
Marija Sacharowa, eine Sprecherin des russischen Außenministeriums, spricht von Fortschritten in den Verhandlungen mit den USA, hegt jedoch den Verdacht, dass europäische Länder diese Fortschritte sabotieren könnten. Zugleich äußerte sie das Interesse Moskaus an einem Abkommen, das Russland verpflichtet, keine Aggressionen gegen EU- oder NATO-Staaten zu unternehmen. Diese Zusicherung zählt zu den 20 Punkten von Selenskyj.
