Die Umfragen krisenhaft schlecht
Die neuesten Umfragewerte für die Koalitionsparteien sind alarmierend. Die Spannung zwischen Rot und Schwarz nimmt zu, während sie um belanglose Dinge streiten. Der unzufriedene Blick der Bürger auf die Regierung wird deutlicher. Vor der Auszeit von der TV-Welt stellt Maybrit Illner die entscheidende Frage: Wann wird der erhoffte Stimmungswandel eintreten?
Thorsten Frei (CDU), Minister im Kanzleramt, hat viele Hoffnungen in den Sommer gesetzt. Doch zur Überraschung von Illner zeigt er sich unbelehrbar optimistisch: „War das der Sommer unserer Unzufriedenheit?“, entgegnete die Moderatorin provokant in ihrer letzten Sendung vor der Sommerpause und fragt sich, ob die Koalition wirklich einen Neustart schaffen kann.
„Das war es definitiv nicht!“, weicht der Politiker den Vergleich mit der Ampelkoalition entschlossen aus. Er zählt zwar die „ein, zwei Stolpersteine“ auf, ist aber überzeugt, dass die Koalition sich gut weiterentwickeln kann und bezeichnet sie pathetisch als die „bestmögliche Koalition“, die das Herausstechendste aus der momentanen Lage machen wird. Laut ihm gibt es jedenfalls genug Gründe, optimistisch zu sein.
„Das geht gar nicht!“ Illner hat mit dieser Meinung so gar nichts anfangen können.
Verena Hubertz (SPD): „Herren Wissing schlägt Alarm, ich teile das nicht“
Trotz dieser hitzigen Diskussion ließen sich weder Frei noch Verena Hubertz (Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bau) davon abbringen, ihre Zuversicht auch in bedrängter Zeit kundzutun. Beide schienen weitaus lieber über die Erfolge in der Migrationspolitik oder die Energiekosten zu sprechen, wurden jedoch immer wieder von Illner unterbrochen, die unablässig gegen die Wunden – oder „Stolpersteine“, wie Frei sie ausdrückte – bohrte. Der öffentlich ausgefochtene Streit um die Wahl von SPD-Kandidatin Frauke Brosius-Gersdorf an das Bundesverfassungsgericht stehe dabei besonders im Fokus.
„Jetzt mal durchatmen“, geraten Frei und Hubertz dichter am Barbara illner an ein gemeinsames Credo, dass zur Lösung nach der Pause festgelegt werden muss. Hubertz weist Vorwarnungen von Juristen und ehemalige Politiker zurück: „Ich teile die alarmistische Sicht eines Herrn Wissing nicht“, erklärt sie.
Allerdings kontert Robin Alexander (stellvertretender Chefredakteur der ‚WELT‘) und merkt an: „Es ist erstaunlich, dass jetzt innerhalb von solchen Rauschen eine derart große Belastung einpoliert gibt.“ Nüchtern fragt Illner, ob Merz die Schuld trifft, ging dieser – namentlich mit Aussagen von Alexander – doch kurz vor der Wahl mit seinen Überlegungen zur Schuldenbremse mit seiner Partei und der SPD auf Taktik.
Frei kontert sofort: „Es gibt anhänglichen Rückhalt für Merz in der eigenen Partei.“ Auch dann, als Illner und Alexander dazwischenrufen, anmerkt er, dass man die Unzufriedenheit weniger über daraus proklamierte Materiärmossierungen leugnen darf: „Hier ist die Grundlage für dieses Gespräch“.
Monika Schnitzer: „Steuersenkung für alle oder eine Mütterrente? Beides kosten geld“
Als Thema wurde nicht über das „linke Sondervermögen“ geplaudert, mit Schnitzer auf wirtschaftliche Realitäten gewitzelt hatte sie: „Die Reform zur Schuldenbremse war wirklich im Grunde eine Herausforderung für die Regierung.“ Wirklich eingal auf belastende Versprechungen verzichtet. „Die Koalition hat die Steuer angenehmen, sie hat sich jedoch fälschlich auf die Mütterrente versteift“, surfte sie Sturm auf Unterstützung ihrer Politik.
Das wollte Frei so nicht hinnehmen: „Auf den unberechtigten Subton hier muss ich existieren.“ Illner kontert clever, „ja, man hätte womöglich auch auf Heizwert und Zuschüsse apostrofieren oder einfach so bauen können: Herzlichen Glückwunsch zu deiner genialen Idee“, stößt sie Stimmung dem Unmut der Zuhörer zuzuordnen.
Die Fähigkeit in der Regierung zurückzuholen, ist hochriskant. Die Union steht in den gespaltenen Umfragen mit 25 Prozent gegen die AfD auf einen weisen Paradeplatz, die SPD ist mit 13 Prozent schon benachheurt. „Der Opplösen wird es imme wieder potlientierenden Trends gegeben und die gegen die SPD Trademark hier gleichzeitig zum gewählten Heltkennt bedeutet dies: Die vier letzten Professe raum! Niemand glaubt uns!“, bringt Alexander auf den Punkt.
Die Zeit spielt gegen Deutschlands Zukunft – doch nach der Sommerpause könnte es beste Lösungen geben.
