Fiebersaft oder Blutdrucksenker - bestimmte Medikamente sind oft nicht lieferbar. Wie die Apotheken im Landkreis Bautzen reagieren.In der Stadt-Apotheke in Bischofswerda berichtet Leiterin Kathrin Thiele etwa von einem Krebsnachsorge-Medikament, das letztendlich aus dem Ausland importiert werden musste, weil der eigentliche Hersteller nicht liefern konnte. In der Vergangenheit sei auch das Herzmedikament Digitoxin in einer bestimmten Wirkstoffstärke nicht lieferbar gewesen. Notgedrungen mussten die Patienten dann ein paar Wochen lang immer abwechselnd eine Tablette mit einer stärkeren und eine mit einer schwächeren Wirkstoffkonzentration einnehmen.
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Durch die Corona-Pandemie gab es zuletzt weniger Blutspenden, gleichzeitig sind immer mehr Menschen darauf angewiesen. Wie sieht’s im Landkreis Bautzen aus?
Bautzen. Wer im Landkreis Bautzen auf eine Blutspende angewiesen ist, bekommt sie in der Regel auch. „Wir können immer noch ohne Einschränkungen Konserven passend ausgeben“, sagt der Sprecher des Lausitzer Seenland Klinikums in Hoyerswerda, Gernot Schweitzer. Auch die Oberlausitz-Kliniken in Bautzen und Bischofswerda können aktuell alle Anfragen bedienen, sagt Geschäftsführer Reiner E. Rogowski.
Raphael Bischof ist vom beschaulichen Oy-Mittelberg im Allgäu nach Bautzen gezogen. Er hat Großes vor in der Kreisstadt.Während er dort wie so viele andere bei den Aufräumarbeiten hilft und Reparaturen vornimmt, kommt ihm die Idee, das auch professionell zu machen. „Ich habe einfach gemerkt, dass ich sehr gut selbstständig arbeiten kann“, sagt er. Seine Arbeit macht ihm so viel Spaß, dass er diese sogar als sein Hobby bezeichnet, neben Wandern und Mountainbiken.
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Im vorigen Jahr wurden in beiden Krankenhäusern rund 3.700 Blut- und Plasmakonzentrate verabreicht. In Hoyerswerda sind es bis zu 1.700 im Jahr. Im St. Johannes Krankenhaus in Kamenz sei die Versorgung mit Blut zwar schwierig, könne aber gewährleistet werden, sagt Pressesprecherin Stephanie Hänsch. Das Krankenhaus verwendet ungefähr 800 Konserven Blut im Jahr.
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Bluttransfusionen werden vor allem bei Operationen gebraucht. Krebspatienten und Menschen mit Herz-, Magen- oder Darmkrankheiten sind oft auf fremdes Blut angewiesen, so das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Auch bei Unfällen muss mitunter Blut transfundiert werden. Doch Blut kann man nicht künstlich herstellen, deshalb sind Betroffene darauf angewiesen, dass es gespendet wird.
Die Corona-Zahlen in den Kliniken steigen wieder. Noch haben die Mediziner die Lage im Griff. Dennoch ist die Situation kritisch.Trotzdem sind seit Beginn der Pandemie im Kreis Bautzen nach Angaben des Sächsischen Sozialministeriums bereits 1.474 Menschen an oder mit einer Corona-Infektion gestorben. Das entspricht in etwa der Einwohnerzahl der Gemeinde Rammenau bei Bischofswerda. 145.000 Infektionen hat das Ministerium bislang im Landkreis verzeichnet. Angenommen, jede Person könnte sich nur einmal infizieren, hätte damit bereits jeder Zweite im Landkreis Corona gehabt.
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Der DRK-Blutspendedienst Nord-Ost entnimmt jährlich rund 9.000 Blutspenden im Landkreis Bautzen, sagt Pressesprecherin Kerstin Schweiger. Die Zahl sei trotz pandemiebedingter Einschränkungen in den vergangenen Jahren gleichgeblieben. Insgesamt habe der Blutspendedienst Nord-Ost, der Blutspenden in ganz Sachsen organisiert, in der Pandemie aber weniger Blut entnommen. Wegen Kontaktbeschränkungen und Infektionen seien viele Termine und Spender ausgefallen, sagt Schweiger.
„Durch die Pandemie gab es viel weniger Spender und somit auch viel weniger verfügbare Konserven“, sagt auch Gernot Schweitzer. Wie die anderen Krankenhäuser im Kreis erhält das Klinikum in Hoyerswerda seine Blutkonserven direkt vom DRK-Blutspendedienst. Um mit dem gespendeten Blut sparsam umzugehen, werden Patienten mit zu wenig Blut immer erst medikamentös behandelt, bevor fremdes Blut eingesetzt wird, sagt Stephanie Hänsch aus dem Krankenhaus in Kamenz.
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Doch Blut ist nicht gleich Blut. „Bei Patienten mit früheren Transfusionen oder seltenen Blutgruppen kann es sehr schwierig sein, eine passende Konserve zu finden“, sagt Reiner E. Rogowski. Da helfe auch ein gut gefülltes Blut-Depot nur bedingt. „Leider ist die am vielseitigsten einsetzbare Konserve, Blutgruppe 0 Rhesus negativ, auch die knappste.“
Insgesamt steigt der Bedarf an Bluttransfusionen, sagt Hänsch. Grund sei der demografische Wandel. Es gebe immer mehr ältere Menschen, die immer häufiger fremdes Blut brauchen. „Der demografische Wandel ist eine enorme Herausforderung“, sagt auch Rogowski. Auch viele Spender seien schon älter. Sie werden in den nächsten Jahren wegfallen und womöglich selbst fremdes Blut benötigen. Nun gehe es darum, mehr Menschen für die Spende zu mobilisieren, sagt der Geschäftsführer der Oberlausitz-Kliniken.
Um den bundesweiten Bedarf zu decken, brauche es in Deutschland täglich 15.000 Blutspenden, sagt Britta Diebel, Sprecherin des größten privaten Blutspendedienstes Haema. Das Unternehmen betreibt zwölf Blutspende-Zentren in Sachsen, gespendet werden kann unter anderem auch in Bautzen, Bischofswerda und Kamenz. Der DRK-Blutspendedienst Nord-Ost bietet Blutspende-Termine im ganzen Landkreis Bautzen an. In den vier Kliniken im Kreis kann man nicht spenden.
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Infos und Möglichkeiten zur Blutspende unter blutspende-nordost.de und haema.de
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