Wir alle kennen sie: der Morgenkaffee, stundenlanges Arbeiten am Computer, und abends ein Glas Wein. Lebensabläufe sind oft Routine, jedoch schaden uns einige dieser Gewohnheiten mehr, als wir glauben. Warum sind vor allem einige Verhaltensweisen kritisch für unser Gehirn? Denn wie sich zeigt, können sie die Leistungsfähigkeit des Verstandes erheblich einschränken. Viele Experten warnen: Wenn wir bestimmte Muster nicht durchbrechen, laufen wir Gefahr, geistig abzubauen.
Warum das Festhalten an der Festen Intelligenz uns stoppt
Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass Intelligenz festgelegt ist. Diese Denke wird als „Fixed Mindset“ bezeichnet und kann uns großen Schaden zufügen, so ein Artikel auf Psychology Today. Das Gegenstück, das sogenannte „Growth Mindset„, fordert uns auf, unsere Intelligenz wie einen Muskel zu trainieren.
Eine bemerkenswerte Studie von Blackwell und ihren Kollegen zeigt: Schüler mit dieser positiven Denkweise verbesserten innerhalb eines Jahres stark ihre mathebezogenen Leistungen. Im Gegensatz dazu stagnierten jene, die fest von ihren begrenzten Fähigkeiten überzeugt waren.
Zu wenig Schlaf senkt unsere Reaktionsfähigkeit
Schlaf ist für das Gehirn mehr als nur eine Auszeit – in der Nacht verarbeitet das Gehirn alles Erlebte und schnappt sich Erinnerungen. Ein unzureichender Schlaf kann fühlbare Einschränkungen tangieren.
Eine Studie hat herausgefunden, dass sogar 24 Stunden ohne Schlaf zu erheblich längeren Reaktionszeiten führen. Weniger Schlaf mindert zudem die Aufmerksamkeit und das Urteilsvermögen massiv. Wie in der Forschung erwähnt, ist „Schlaf ein grundliegendes Bedürfnis für viele Lebensformen. Unsere Gehirne folgen dem Rhythmus einer inneren Uhr.“
Alkohol hinterlässt unumkehrbare Spuren
Der kurze Rausch durch Alkohol beeinflusst nicht nur temporär unser Denken. Langzeitstudien zeigen, dass schon moderater herkömmlicher Konsum das Gehirn nachhaltig schädigen kann.
In einer Untersuchung von 1.781 gestorbenen Personen fanden die Forscher heraus, dass Wassertrinker ein 133 Prozent höheres Risiko für Gefäßschäden eingegangen sind als starker Alkohol. Außerdem traten bei ehemaligen Alkoholikern noch immer 89 Prozent mehr Schäden im Gehirn auf als bei Abstinenten.
Fehlende Struktur schmälert Fokus
Das Gehirn benötigt klare Strukturen. Ohne Tagesstruktur entsteht schnell das Gefühl von Leere. Wer Aufgaben konstant aufschiebt, agiert weniger effektiv und hat gleichzeitig mehr Stress.
Eine Studie zeigt die Verbindung zwischen Prokrastination und niedriger Leistung bei sogenannten „executive functions“. „Selbst die klügsten Köpfe benötigen Disziplin, um ihr volles Potenzial hervorzubringen“, lautet das Fazit der Forscher.
Umgebung beeinflusst unser geistiges Wohlbefinden
Das soziale Umfeld spielt eine nicht minder wichtige Rolle als die Ernährung oder der Schlaf. Negative Interaktionen, ständige Ablenkungen oder belanglose Inhalte wirken ähnlich schädlich und verheerend.
Eine Langzeitstudie von Eyre et al. (2017) verrät, dass Teenager tendenziell die Stimmungen ihrer Freunde widerspiegeln. Besonders negative Einflüsse haben sich dabei als ansteckend herausgestellt. „Das mentale Wohlbefinden passt sich dem ‚Ernährungsangebot‘ an, das man bereitgestellt bekommt“, warnen die Autorm.
Wie schädlichen Gewohnheiten entgegenwirken?
Alle fünf Punkte verdeutlichen: Es sind die kleinen, unscheinbaren Dinge im Alltag, die unsere geistigen Fähigkeiten mindern. Diese Tendenzen umgehen oft unsere onbewusste Wahrnehmung, wodurch wir sie nicht effektiv ansprechen. Psychologen betonen, dass Mangel an Selbsterkenntnis die Wirkungen verstärkt.
Einige Änderungen genügen bereits, um dieser Abwärtsspirale entgegenzuwirken:
- **Schlaf schützen:** Regelmäßig und ausreichend schlafen.
- **Alkoholkonsum überdenken:** Den eigenen Konsum hinterfragen und im Zweifel reduzieren.
- **Strukturen schaffen:** Aufgaben klar definieren und fristgerecht bearbeiten.
- **Soziale Beziehungen überprüfen:** Positiv gesinnte Menschen um sich zu haben.
- **Wachstumsdenken leben:** Ständige Entwicklung der eigenen Lernfähigkeit anstreben.
Kurz zusammengefasst:
- Fünf alltägliche Alltagsritualen wie starren Denken, Schlafmangel, Alkoholkonsum, mangelnde Struktur und negative Sozialisation verringern unsere geistige Leistungsfähigkeit.
- Studien belegen, dass Schlafmangel die Reaktionen verlangsamt, Alkohol langfristig Hirnschäden einteilen kann und fehlende Struktur die Konzentration schwächt.
- Genug Schlaf, weniger Alkohol, klarer Strukturierung und positives Umfeld unterstreichen schließlich unsere Konzentration, Langzeitgedächtnis und Entscheidungsfähigkeit.
Übrigens: Dauerhaftes Streben nach höherem Glück kann ebenso negativ sein – man kann so einen Zustand von „Wohlbefindens-Burnout“ erreichen. Details dazu gibt es in unserem Artikel.
Bild: © Pexels
Dieser Beitrag erschien zuerst bei: Smartup News
