Von 2015 bis 2020 lebte ich als digitale Nomadin in Costa Rica und gab dabei ein Vielfaches weniger aus, als ich es jetzt in den USA tue. Das lag nicht nur an den günstigen Lebenshaltungskosten. Während meiner Zeit in Ländern wie Mexiko und verschiedenen Städten in Mittelamerika waren meine Ausgaben schon niedrig, selbst als ich durch Europa und Asien gereist bin. Im Ausland hatte ich kaum Rechnungen, was es erleichterte, die Miete im Zaum zu halten.
Fixkosten im Ausland deutlich niedriger
Als ich 2020 in meine Heimatstadt Portland, Oregon, zurückkehrte, stiegen meine Fixkosten erheblich. Ich lebte in einer WG und zahlte zwischen 1.000 und 1.700 Dollar für die Miete. In verschiedenen Städten Costa Ricas hingegen gab ich zwischen 300 und 600 Dollar für möblierte Wohnungen aus. Diese fand ich oft über Mundpropaganda. Die besten Schnäppchen ergatterte ich, wenn ich eine günstige Hotel oder ein Hostel für eine Woche buchte und dann vor Ort nach einer dauerhafteren Unterkunft Ausschau hielt.
Maximal nahm ich etwa 800 Dollar für die Unterbringung während meiner einmonatigen Reise durchs Japan und Vietnam in die Hand. Übernachtungen variierten zwischen fünf Dollar in Vietnam bis zu 50 Dollar in Japan. Ich setzte außerdem auf „Slow Travelling“, indem ich mindestens einen Monat an einem Ort verweilte. Viele Vermieter gewähren Rabatte, wenn man länger bleibt, besonders in der Nebensaison.
Zusätzlich hatte ich im Ausland weniger Rechnungen und keine Schulden. In den sparsamen Unterkünften, in denen ich lebte, waren Nebenkosten und Internet immer inclusive. Zudem benötigte ich kein eigenes Auto, wodurch ich auf die Ausgaben für Fahrzeugraten und Versicherung verzichten konnte. Ich hatte außerdem die Möglichkeit, die medizinische und zahnmedizinische Versorgung privat zu bezahlen, weshalb ich mich für eine günstige Reiseversicherung entschied und nicht für eine teure US-Krankenversicherung.
Jobs in teuren Gegenden umgehen
Um die Wohnkosten in teureren Gebieten in den Griff zu bekommen, Tätigte ich Arbeitsaufenthalte für Unterkunft und Verpflegung über Workaway International. Dort fand ich Gastgeber weltweit, die „Freiwillige“ suchen. In vielen Fällen half ich auf Bauernhöfen oder in Hotels und erhielt dafür wenigstens ein Dach über dem Kopf, manchmal sogar Essen dazu.
Mein Aufenthalt auf einer nachhaltigen Ranch in Costa Rica mag als kleiner Nebenjob geplant gewesen sein, aber ich blieb tatsächlich fünf Jahre lang. Es war die ideale Gelegenheit, die Einheimischen und ihre Kultur besser kennenzulernen, bevor ich ernsthaft in das Leben dort eintauchte. Im Sommer reiste ich durch Europa, wobei ich durch einen solchen Tausch meine Kosten decken konnte. Ich wohnte mietfrei auf einem Weingut in der Toskana und half bei der Poolreinigung sowie der Erstellung einer Webseite für Weintouren.
So verbrachte ich die Abende und Wochenenden mit eigenem Schaffen und vielen Erkundungen. Freie Kost und Unterkunft halfen mir, finanziell über die Runden zu kommen, und während dieser Zeit lernte ich wunderschöne italienische Rezepte von meinem Gastgeber.
Außerdem lebte ich einen Sommer in New York City und hatte die Möglichkeit, auf die Tiere eines New Yorker Ehepaars auf zu passen, das ein Tiersitting-Unternehmen führte. So hatte ich einen freien Sommer mit kostenfreiem Aufenthalt und Aufmerksamkeiten zum Lebensunterhalt, während ich genug Zeit hatte, meine eigene Arbeit zu erledigen.
Unterhaltung musste nicht teuer sein
Als ich im Ausland lebte, stellte ich fest, dass mein Tag nicht unbedingt auf teuren Aktivitäten basieren musste. In den USA fühle ich häufig den Zwang, Eintrittskarten zu kaufen oder meinem Alltag mit Restaurantsbesuchen aufzupeppen, wenn es mir langweilig wird. Doch in einem neuen Land eröffnen sich ständig neue Erlebnisse. Ich konnte mich stundenlang mit der besonderen Architektur beschäftigen oder die Natur erforschen.
Selbst kleine Aufgaben wie das Beziehen einer neuen Fahrkarte oder das Finden des richtigen Busses boten Gelegenheit, die Sprache zu üben und neue Erfahrungen zu sammeln, die alles andere als langweilig waren. Auch wenn ich in den USA einen Roadtrip auf verschiedene Nationalparks mache, fühle ich es wie eine kleine Auszeit. So habe ich es bestens geschafft, günstig zu reisen, indem ich Ausflüge nach Vorratskamp-Plätzen stattfinden.
Die Abenteurer-Mentalität, die ich aus meiner Zeit im Ausland mitgenommen habe, trage ich auch in die USA. Ich suche stets nach kreativem Brückenbau und fülle meine Freizeit mit kostenlosen oder ganz günstigen Aktivitäten aus.
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Dieser Artikel erschien am 27. Oktober 2024 und wurde aktualisiert.
