Der Musiker Ben Zucker ist mittlerweile eine feste Größe in der Schlagerbranche. Plötzlich wurde er erfolgreich – doch das brachte auch seine Schattenseiten mit sich. In einem Gespräch mit der Bild redet er offen über seine Alkoholabhängigkeit, die ihn in den letzten Jahren stark belastet hat.
Die schleichende Sucht
„Ich bin alkoholkrank“, bekräftigt Ben Zucker im Interview. Der Weg in die Abhängigkeit war für ihn ein langsamer Prozess, der eng mit seinem plötzlichen Erfolg verbunden war. „Als meine Musikkarriere Fahrt aufnahm, fühlte ich mich durch den Alkohol in der Lage, den Druck besser zu bewältigen. Leider wurde aus dieser vermeintlichen Erleichterung eine gefährliche Sucht“, erzählt er.
Sein Debüt hatte Zucker 2017 mit dem Hit „Na und?!“ und schnell eroberte er die Charts. Vor dem Erfolg hatte er sogar einen sehr ungewöhnlichen Job. Er sammelte Preise und begeisterte das Publikum, doch die Nervosität vor großen Auftritten brachte ihn dazu, zur Flasche zu greifen, um sich zu beruhigen. Im Laufe der Zeit wurde ihr Gebrauch zur Gewohnheit, die er lange Zeit leugnete.
Schwierige Zeiten während der Pandemie
Insbesondere die Coronapandemie brachte Zucker an seine Grenzen. Die Absage seiner geplanten Tour und die Isolation von seinen Liebsten führten dazu, dass er sich immer häufiger dem Alkohol zuwandte. „Das zog sich über viele Monate“, erinnert er sich, „ich bestellte mir dann täglich Pizza und trank parallel dazu Wodka. Ich hielt konstant einen Pegel.“ Während dieser Phase konsumierte er im Durchschnitt eine Flasche Wodka am Tag. „Ich kam in eine Abwärtsspirale“, sagt er.
Der Umgang mit seiner Krankheit
Sein Alkoholproblem führte auch dazu, dass seine damalige Beziehung zerbrach. Der Schlüsselmoment zum Umdenken kam für ihn unter der Dusche – als er die körperlichen Veränderungen bemerkte. „Ich schämte mich.“ Zahleiche Kilos nahm er zu und fühlte sich immer unwohler in seiner Haut. „Ich verlor meine Selbstachtung. Ich habe mir gesagt: So geht das nicht weiter“, teilt Zucker seine Gedanken mit der Bild.
Um Hilfe zu bekommen, suchte Zucker im Herbst 2024 eine Klinik auf. Dort nahm er an intensiven Einzel- und Gruppengesprächen teil, um besser mit seiner Sucht umzugehen. Allerdings ist er nicht ganz auf Alkohol verzichten, da dies nicht das Ziel seiner Therapie war.
„Ich gehe jetzt anders mit meinem Problem um und bin dazu bereit, darüber zu sprechen. Manchmal gönne ich mir noch einen Wodka auf Eis, sei es nach einem Konzert oder wenn ich entspannen will. Das gehört einfach dazu, aber ich habe nicht die vollständige Kontrolle darüber“, wird er deutlich.
Moderator ertappt: Ben Zucker überrascht Mross bei einer Folge von „Immer wieder sonntags“.
